Preview Week 4: Steelers vs Jets

written by Tobias Neumann
10 · 01 · 22

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In Woche 4 geht es wieder zurück ins heimische Heinz Field (Ja! Heinz Field!) gegen die Jets aus New York. Mit vermutlich noch viel Wut im Bauch treffen die Steelers auf ihren nächsten, bei weitem nicht unschlagbaren Gegner. 

– Weekly update –

Die Steelers Offense stolpert sich gefühlt Woche für Woche über das Feld und mit jedem gelösten Problem scheint ein neues zu entstehen: War es in Woche 1 noch die Offensive Line, die uns sorgen bereitete, scheint diese mit der Zeit zusammenzuwachsen und gerade im Pass Game solide zu spielen. In Woche 2 war es dafür unser Quarterback und letzte Woche das Receiver Corps, das für reichlich Kopfzerbrechen sorgte.

Generell ist die Qualität da, um auch einmal für längere Drives den Ball bewegen zu können. Gerade bei 1. und 2. Downs spielt die Offense gut. In der Redzone (sofern wir sie denn erreichen) läuft es auch. Also woran liegt es, dass Mitch und Co. so zahnlos rüberkommen? Die Antwort sind die Late Downs (3. und 4.). Kaum jemand in der Liga verwandelt seine 3rd Downs seltener in neue vier Versuche als wir. Die Endzone rückt dann eben schnell in weite Ferne, wenn man nach drei Versuchen wieder erfolglos vom Feld zieht.

Bisher lag die Hoffnung daher auf unserer Defense, die ohne T.J. Watt spürbar Federn gelassen hat. Auch wenn Alex Highsmith die Rolle des dominanten Pass Rushers durchaus erfolgreich übernommen hat und Stand jetzt die Sack-Statistik der Liga anführt, sorgen Lücken in der Run Defense und der Secondary immer wieder für Probleme. Das klingt erst einmal dramatischer, als es ist. Auch ohne T.J ist unsere Defense nicht wirklich schlecht. Sie ist nur eben nicht mehr gut genug, eine quasi nicht vorhandene Offense zu tragen. Der Ausfall von Ahkello Witherspoon wird dem Backfield auch kaum helfen.

In der Defensive Line gab es dafür noch eine, eher formale, Umstellung: Montravious Adams beerbt den schon etwas in die Jahre gekommenen Tyson Alualu als Starting Nose Tackle. Der tatsächliche Einfluss davon dürfte allerdings eher gering sein, da die Steelers in der Line gern viel rotieren.

Im Endeffekt liegt die Hoffnung bis zur Rückkehr von Watt also auf der Offense. Die Qualität ist dafür auf allen Positionen vorhanden. Tomlin und Canada müssen die PS nur in den Situationen, in denen es darauf ankommt, auch auf die Straße bringen.

– Gegnercheck –

Genau wie wir stehen die Jets aktuell bei 1-2 und kommen aus einer eher unbefriedigenden Niederlage gegen die Bengals. Der eine große Faktor der Gang Green ist dabei deren Quarterback: Nachdem sich Zach Wilson im ersten Preseason Game verletzt hatte, führte Veteran Joe Flacco das Team in den ersten drei Spielen an. Die Hoffnung der New Yorker liegt also auf den Schultern eines, zwar durchaus talentierten, aber eben auch unerfahrenen und bis letzte Woche noch verletzten Second-Year-Quarterbacks.

Offense

Das große Fragezeichen ist und bleibt Zach Wilson. Die Jets Offense spielt ein recht passorientiertes Scheme: Lediglich 25% der Offensive Plays sind Runs. Die Pässe kommen dabei gerne als Play Action aus 12 Personnel (also mit zwei Tight Ends auf dem Feld). Flacco war darüber hinaus häufig gezwungen, den Ball tief zu werfen, was nur selten von Erfolg gekrönt war.

Die Receiver der Jets tun ihrem Quarterback dabei auch keinen Gefallen. Corey Davis und Elijah Moore spielten eher unauffällig. Von den Tight Ends kommt auch wenig Hilfe: Der verletzungsbedingt ausgebremste C.J. Uzomah wurde extra in der Offseason von den Bengals geholt, sah aber nur ein Target diese Saison. Den größten Impact hatte daher Garrett Wilson, der diesjährige Erstrundenpick der Jets, mit 18 Receptions für 214 Yards über die letzten drei Games. Dieser würde eigentlich gegen Cam Sutton spielen, was ein durchaus gutes Matchup aus Steelers-Sicht wäre. Durch den Ausfall von Witherspoon wird Sutton aber vermutlich wieder außen spielen und den Platz des Slot Cornerbacks dürfte Arthur Maulet übernehmen. Vielleicht sieht er auch den ein oder anderen Snap gegen Tre Norwood.

Viele andere Möglichkeiten bleiben den Jets auch nicht. Das Rungame um Michael Carter und Zweitrundenpick Breece Hall kam seit Saisonbeginn auf 252 Yards. Zum Vergleich: Das von uns viel kritisierte Steelers-Run-Game steht aktuell bei 270 Yards. Vielleicht hat unsere labile Run Defense ja endlich einmal einen guten Tag und bekommt dadurch etwas Ruhe von den Kritikern.

Die Offensive Line der Jets ist nach wie vor eine der Schwachstellen des Teams. Dass beide Starting Tackle, George Fant und Mekhi Becton, seit Saisonbeginn auf der Injured Reserve Liste geführt werden, schwächt diese natürlich noch weiter. Gerade Alex Highsmith sollte hiervon im Pass Rush gegen Conor McDermott, der über das Waiver Wire zum Team kam, profitieren können.

Defense

Die Defense der Jets ist eher unspektakulär, dafür aber solide. Sowohl Run- als auch Pass-Defense bieten keine großen Lücken, aber auch kaum Big Play Potential. Der Druck kommt (wenn er denn kommt) viel aus dem 4-Man-Rush. Geblitzt wird kaum und wenn, dann klassisch mit Single High Safety und Man Coverage. Ansonsten versuchen die Jets mit viel Zone Defense und zwei tiefen Safeties die langen Plays des Gegners wegzunehmen. Mitch und Najee sollten also viel Raum für kurze Pässe und Läufe gegen leichte Boxen haben.

In der Defensive Line der Jets sticht natürlich Quinnen Williams heraus. Der Star-Tackle der New Yorker ist unglaublich dominant und unsere Interior Line wird alle Hände voll zu tun haben, um ihn auszubremsen. Cole, Dotson und Daniels werden daher viel zusammen spielen, um Williams mit Double Blocks vor sich zu halten.

Die Pass Defense ist dagegen, wie schon erwähnt, keine Big Play Defense. Man versucht, den Gegner vor sich zu halten und tiefe Plays auszuschließen. Cornerback “Sauce” Gardner, der zweite Erstrundenpick der Jets diese Saison, ist nicht unbedingt schlecht, braucht aber offenbar noch etwas Zeit, um sich an das schnellere NFL-Spiel zu gewöhnen und sollte von Canada entsprechend attackiert werden.

 – Key Matchups –

  • Zach Wilson <-> Steelers Pass Defense
  • Conor McDermott <-> Alex Highsmith
  • Quinnen Williams <-> Steelers Interior Line
  • Sauce Gardner <-> George Pickens

 – Fazit –

Die Jets sind auf dem Papier einer der leichteren Gegner und bieten genügend Angriffspunkte auf beiden Seiten des Balls, um sie zu schlagen. Die Defense hat trotz des Ausfalls auf Cornerback verhältnismäßig einfache Matchups und selbst ohne T.J. wird Wilson wenig Zeit in der Pocket haben, um den Ball ins Backfield zu bringen.

Die große Frage am Sonntag wird es also sein, ob sich die Steelers Offense wieder selbst im Weg steht oder ihr Potential endlich einmal ausschöpft.

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