Week 09 – Review vs Titans

written by Stefan Janssen
11 · 03 · 23

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Kenny Pickett 110223 getty ftr

Week 09 – Review vs Titans

Es scheint mittlerweile Gang und Gäbe zu sein, dass sich die Leute am Tag nach einem Steelers-Sieg fragen, wie das denn nun wieder geklappt hat. Und sind wir ehrlich, nicht unbedingt zu Unrecht. Doch wen kümmert’s – ein Sieg ist ein Sieg. Und am Donnerstagabend Ortszeit schlugen die Pittsburgh Steelers die Tennessee Titans vor den Augen einiger unserer Mitglieder am Ende mit 20:16!

Trotzdem vorweg zwei ausgewählte Statistiken: Bislang hat in diesem Jahr jeder der acht Steelers-Gegner mehr Gesamt-Yards Raumgewinn erreicht. Dass man trotzdem bei fünf Siegen steht, ist seit 1933 – der ersten Saison der Datenerfassung überhaupt – keinem Team mehr gelungen. Und: Von den Teams mit fünf Siegen in dieser Saison hat das beste eine Punktedifferenz von +86, das schwächste von +30. Also abgesehen von den Steelers, die bei -30 stehen.

Nun aber zum Geschehen auf dem Rasen am Donnerstag, also fast. Kurz vor dem Kickoff machte die Nachricht die Runde, dass Offensive Coordinator Matt Canada nicht mehr oben in einer Box sitzen, sondern am Spielfeldrand stehen würde. Offenbar erwies es sich als gute Idee: Die Steelers starteten mit einem blitz sauberen Opening Drive, der mit einem sehr schönen Zehn-Yard-Touchdown-Run von Najee Harris endete. Einer der Vorblocker war übrigens Rookie Broderick Jones, der anstelle von Chukwuma Okorafor erstmals als Right Tackle spielte und wieder einmal überzeugte.

Zu überzeugen wusste auch die Arbeit von Matt Canada. Was es nun mit seiner Anwesenheit am Spielfeldrand zu tun hat – reine Spekulation. Doch vielleicht hilft diese direkte Kommunikation mit den Spielern. Zwar ging die Steelers-Offense im Anschluss zweimal Three&Out, doch da hatte Quarterback Kenny Pickett, der trotz Rippenverletzung spielte, stark seine Aktien drin, indem er einige Würfe schlicht verfehlte. Kurz vor der Pause ließ er so auch eine große Chance auf einen weiteren Touchdown-Pass liegen.

Titans-Rookie Will Levis auf der anderen Seite machte es da schon etwas besser und konnte dem Druck des Steelers-Pass-Rushs, der Cam Heyward zurückhatte, zwar nicht immer entfliehen (drei Sacks allein in Hälfte eins), aber oftmals eben doch im letzten Moment. Mit seinen Pässen ließ er die Secondary der Steelers oft sehr schlecht aussehen. Rookie Joey Porter Jr. startete hier und bekam es das gesamte Spiel über mit DeAndre Hopkins zu tun. Der machte ihm in Hälfte eins das Leben noch schwer und fing vier Pässe für 60 Yards, zudem verursachte Porter zwei Flaggen gegen Hopkins. Doch der Rookie schlug zurück und hielt den Top-Receiver im zweiten Durchgang bei null Receptions. Chapeau!

Obwohl es Tennesses Offense nicht schlecht machte, waren es doch oftmals (korrekte) Flaggen gegen die Defense, die die Drives am Leben erhielten. So standen zur Pause ein Touchdown-Run von Derrick Henry und zwei Field Goals für eine 13:10-Führung der Gäste zu Buche. Die Steelers-Defense musste da schon eine Weile ohne Cole Holcomb auskommen: Der Linebacker wurde vom eigenen Mann versehentlich übel am Knie erwischt und man muss befürchten, dass er lange ausfallen wird.

Hälfte zwei begann ganz gut für die Steelers: Die Defense stoppte Tennessee sofort und im Gegenzug gelang per Field Goal immerhin der Ausgleich. Es hätte aber die Führung sein sollen: George Pickens, der einen unglücklichen Abend mit am Ende zwei Catches für -1 Yard hatte, bekam einen Ball von Pickett in der Endzone serviert, seinen linken Fuß aber nicht mehr innerhalb jener auf den Boden gesetzt, obwohl bei weitem genug Raum da gewesen wäre. 

Die Titans konnten ihrerseits per Field Goal wieder in Führung gehen, ehe die Steelers-Offense im Schlussviertel mal wieder heiß lief: Elf Plays, 94 Yards und dann ein Touchdown-Pass von Pickett auf Diontae Johnson! Endlich war die Durststrecke von 655 Tagen bzw. 119 Receptions ohne Touchdown-Catch vorbei, die Erleichterung war ihm anzusehen. Seit Johnson von seiner Verletzung zurückkehrte, sieht die Offense auch deutlich besser aus, sieben Catches für 90 Yards und den Touchdown am Donnerstag verdeutlichen dies.

Ansonsten funktionierte auch das Laufspiel der Steelers gut und Pickett konnte letztlich eben doch wieder ein paar überragende Plays liefern, um wieder einmal im letzten Viertel ein Spiel zu drehen und den Sieg einzufahren.

Tennessee konnte danach nämlich zweifach von der Defense gestoppt werden, zunächst per Turnover on Downs und dann per Interception von Kwon Alexander in den Schlusssekunden, als die Titans sogar noch einmal bis tief in die Steelers-Hälfte vorgerückt waren. Es blieb somit beim 20:16 für Pittsburgh, mit einem 5-3-Record im Rücken geht es kommende Woche nach Green Bay.

Fazit: Letztlich war es ein typischer Steelers-Sieg, bei dem die Defense wenig zuließ, die Offense am Ende genug machte und 20 Punkte dann eben wieder einmal gereicht haben. Vorsichtige positive Tendenzen hier und da waren zu sehen, es lag offensiv diesmal vor allem an der Execution, dass es nicht mehr als 20 Punkte wurden. Die Rookies Jones und Porter Jr. und Benton haben großen Spaß gemacht, ersterer sollte unbedingt auch dauerhaft zum Starter ernannt werden. Und: 1-0 in Spielen, an denen Matt Canada an der Seitenlinie stand.

Zum Abschluss noch gute Besserung an Cole Holcomb und Titans-Receiver Treylon Burks, der sich kurz vor Schluss übel verletzte! 

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