Preview Week 10: Steelers vs Packers

written by Tobias Neumann
11 · 11 · 23

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Manchmal machen Kleinigkeiten im Football den entscheidenden Unterschied zwischen Erfolg und Niederlage. Ein Spieler, der zurückkehrt, ein verschossenes Field Goal oder eben ein Coach, der sein Team von der Sideline betreut. Ob und in welchem Maße die (buchstäbliche) Versetzung von Matt Canada jetzt Grund für den Sieg über die Titans in Woche 9 war, kann man natürlich nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Fakt ist: Es sah wieder einmal deutlich besser aus. Die Offense wirkte zwar nicht das ganze Spiel über, aber immerhin teilweise, deutlich strukturierter als sonst. Die Spieler erhielten ihre Chancen aus dem System, nicht aus individueller Leistung. Jetzt heißt es, dranbleiben und nicht in alte Muster verfallen!

Weekly update

Safety Minkah Fitzpatrick arbeitet weiterhin an seinem verletzten Oberschenkel, trainierte die ganze Woche nicht mit dem Team und wird Sonntag auch nicht spielen können. Wie schon gegen die Titans wird seine Aufgabe von Keanu Neal und Damonte Kazee übernommen, die sich die Snaps neben Minkah nicht teilen werden, sondern beide vollzeit auflaufen. Bei passintensiven Downs werden beide zusätzlich von Darius Rush unterstützt. Wichtig ist an dieser Stelle auch die gute Leistung von Rookie Cornerback Joey Porter Jr. der den Safeties als Gruppe so immerhin eine Sorge pro Play abnimmt.

Starting Nose Tackle Montravious Adams, der letzte Woche bereits nach zwei Snaps das Spiel mit einer Knöchelverletzung verlassen musste, wird ebenfalls nicht auflaufen können, nachdem auch er im Verlauf der Woche nicht trainiert hatte. Rookie Keanu Benton, der letzten Donnerstag nachrückte, wird daher gegen Green Bay von Beginn an auf seiner Stammposition spielen.

Ebenfalls auf dem wöchentlichen Report verzeichnet waren Defensive Tackle Cam Heyward und Linebacker Elandon Roberts, die beide am Mittwoch teilweise, am Donnerstag nicht und am Freitag voll trainierten. Für das Spiel sind beide freigegeben. Im Fall von Heyward ist aber weiterhin zu erwarten, dass er nicht den vollen Workload bekommt, um die seit Saisonbeginn lädierte Leiste nicht allzu sehr zu strapazieren.

Gegnercheck

Die Packers Defense hielt die LA Rams letzten Sonntag im Lambeau Field bei nur 3 Punkten und so konnte man den dritten Sieg der Saison einfahren.Generell sah das Team um Head Coach LaFleur dabei besser aus als die Wochen zuvor. Jetzt geht es aber auch zum Nord Derby gegen uns in die Stadt bei den 3 Flüssen. Die Buchmacher haben uns dabei als leichten Favoriten mit einem Field Goal Vorsprung. Wenig überraschend also, wenn es wieder gewohnt knapp wird.

Offense

Generell ist das Team der Packers unserem gar nicht unähnlich aufgebaut. Man verlässt sich auf eine starke Defense und verwaltet das Spiel im 20-Punkte-reichen-Modus. Mehr als diese 20 Punkte konnte man bisher aber nur zweimal erzielen und das war in den ersten beiden Wochen. Seitdem tut man sich mit dem Ball in der eigenen Hand sehr schwer. Weder Pass- noch Run Game kamen bisher in Schwung.

Jordan Love, der mit dem Abgang von Aaron Rodgers nun endgültig das Zepter in Green Bay übernommen hat, setzt das System der Packers immerhin so gut um, dass man bei gewohnt starker Defenseleistung die Spiele knapp und damit auch gewinnbar halten kann. Die Line gibt ihm dabei verlässlich genug Platz, um in der Pocket agieren zu können. In seinem Fall bedeutet das, dass er selbst unter Druck meist noch die Möglichkeit hat, das Spiel zu Fuß zu verlängern oder selbst Yards am Boden zu erlaufen. Auch kann man Love zugute halten, dass er im Spiel stets unberechenbar bleibt. Auch wenn er mit 2nd Year Receiver Romeo Doubs und Rookie Jayden Reed zwei, besonders in der Redzone gefährliche, Passempfänger hat, verteilt er seine Bälle ungewöhnlich breit auf die 5 Optionen auf dem Feld. So hat der am fünft-meisten angeworfene Dontayvion Wicks immer noch knapp die Hälfte der Targets von Top Receiver Doubs. Ein 1 vs 1 von Joey Porter gegen den Star Receiver des Gegners, wie wir es letzte Woche erlebten, wird es also vermutlich nicht geben. Nimmt Porter Doubs aus dem Spiel, bleiben Love immer noch genug Optionen auf dem Feld. Spannend ist daher auch, wie die Steelers mit dieser Art Offense umgehen werden. Wird Porter dennoch im 1on1 Doubs gegenübergestellt, oder wird er wieder fest an der linken Boundary spielen, unabhängig des dort platzierten Receivers?

Running Back Aaron Jones kommt im Saisonverlauf auf 4,0 Yards pro Run bei einem Höchstwert von 11, Backup A.J. Dillon auf 3,3 im Schnitt und nur 15 Yards maximal. Zusammen erzielten sie in acht Games nur drei Touchdowns am Boden. Hauptproblem dabei ist die beiden zur Verfügung stehende Offensive Line, die offensichtlich primär für das Passspiel zusammengestellt wurde. Jones bekommt von dieser im Schnitt nur 1,3 Yards, bevor er auf den Gegner aufläuft. Und das nicht, weil er nur stur geradeaus laufen würde. Es hat, ganz im Gegenteil, den Anschein, dass Konzept und Richtung für den Lauferfolg egal sind. Will man unbedingt etwas positiv hervorheben, kann man immerhin die Ballsicherheit von A.J. Dillon nennen, der trotz ständigem und hartem Kontakt zwischen beiden Lines nie die Kontrolle über den Ball verlor. Mit Blick auf unsere Defense, die es gegen diese Line zwar einfacher haben dürfte, Zugriff auf den ballführenden Spieler zu bekommen, muss eben auch erwähnt werden, dass wir in den letzten Wochen immer wieder von Turnovern der Offense lebten. Genau diese sind zumindest im Fall von Nr.2 Back Dillon weniger zu erwarten.

Defense

Die Packers kommen defensiv vor allem über den Passrush. Mit Preston Smith und Rashan Gary hat man dafür auch zwei solide, wenn auch nicht Elite, Edge Verteidiger zur Verfügung. Gary, der sich 2022 in Woche 9 das Kreuzband riss und zu Beginn dieser Saison noch etwas zögerlich eingesetzt wurde, spielt seit der Bye Week der Packers wieder voll und das findet sich auch in den Ergebnissen wieder: 33 Pressures konnte er allein beisteuern, davon 5 Sacks. Und das, wie angemerkt, bei eingeschränkter Spielzeit. Wenn Broderick Jones zeigen will, dass er unser Mann für die rechte Seite der Line ist: Hier ist seine Chance.

Und damit kommen wir wieder zurück zum Injury Report. Zwei Spieler mussten die Packers als Doubtful (unwahrscheinlich) melden. Einer davon ist Quay Walker, der etatmäßige Middle Linebacker der Packers. Mit De’Vondre Campbell und Isaiah McDuffie hat man zwar kompetenten Ersatz, besonders beim Tackling in der Box wird man aber gegen das gewollt physische Laufspiel der Steelers Federn lassen müssen.

Der zweite Spieler, der vermutlich nicht spielen wird, ist Cornerback Jaire Alexander. Und in der ohnehin wackeligen Secondary der Packers ist das ein enormer Einschnitt. Seine Fähigkeit, an der Line sowohl außen als auch im Slot oder hinter der Defensive Line zu spielen, ist wichtig für das Defensive System in Green Bay und muss ohne ihn nun auf mehr als zwei andere Schultern verteilt werden. Corey Ballentine und Rookie Carrington Valentine sind damit diejenigen, die an der Line of Scrimmage gegen Diontae Johnson und George Pickens, der nach seinem -1 Yard Game vermutlich stark motiviert sein wird, standhalten müssen. Schlagbar sind beide davon. Und seit dem letzten Game darf man gerne auch wieder etwas optimistisch sein, dass eben solche Mismatches tatsächlich von uns genutzt werden.

Key Matchups

  • WR Romeo Doubs <-> Joey Porter Jr.
  • C Josh Myers <-> Keeanu Benton
  • EDGE Rashan Gary <-> Broderick Jones
  • CB Corey Ballentine <-> George Pickens

Fazit

Es wird vermutlich wieder ein Game werden, in dem die Kleinigkeiten entscheiden. Beide Teams sind sich nicht unähnlich, beide Teams haben Probleme, ihr offensives Potenzial zu nutzen. Viel Bedeutung werden die möglichen Ausfälle auf Seiten der Packers haben und darüber hinaus wird das Team die besten Chancen haben, das möglichst lange und fehlerfreie Drives gegen die jeweils andere Defense auf den Rasen bringt. Etwas, was beiden Teams bisher wenig lag.

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