Tomlin Tuesday Week 16 (18.12.2023)

written by Andre Vilshöver
12 · 19 · 23

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Tomlin Tuesday BG

Da auch das kommende Spiel gegen die Cincinnati Bengals am Samstag stattfinden wird, begrüßen wir Euch herzlich in der vorweihnachtlichen Ausgabe des Tomlin Tuesday. Dieser fand nun zum dritten Mal in Folge an einem Montag statt – so können wir ihn Euch wenigstens am Tomlin Tuesday zur Verfügung stellen. 


Die Steelers haben nun drei Spiele in Folge verloren. Nach den beiden Debakeln gegen die 2-10 Teams aus Arizona und New England reiste man zu den Colts nach Indianapolis. Man begann das Spiel mit einer 13 Punkte Führung, nur um dann 30 aufeinanderfolgende Punkte zu kassieren. So verlor man das Spiel mit wichtigen Auswirkungen auf die Playoffs deutlich und zu Recht!
Somit haben die Steelers in den letzten drei Wochen ihre Playoff Chancen von 80% auf 9% reduziert. 

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Auch diese Woche konnten die Steelers die gesamte AFC North ihre Spiele gewinnen sehen und finden sich vor dem Duell mit den Bengals nun auf dem letzten Platz der Division wieder.
Um 12 Uhr Ortszeit trat Steelers Head Coach Mike Tomlin im Presseraum aufs Podium und begann seine Pressekonferenz. Wie gewohnt beginnen wir mit dem üblichen Statement zur Eröffnung, bevor er am Ende den Raum für die Fragen der Vertreter:innen der Presse öffnet.

Review Week 15


Wie Tomlin bereits nach dem Spiel sagte, ist diese Niederlage sehr enttäuschend, wenn man sich vor Augen führt, was in dieser Partie auf dem Spiel stand. Man hatte Vertrauen in den Gameplan und fühlte sich gut, deswegen hat man sich auch für den Ball entschieden und der Start war vielversprechend.
Alle 3 Phasen des Spiels waren zu Beginn sehr gut im Spiel, wie auch der Punt Block beweist – die Punt Blocking Unit hat über weite Teile der Saison immer wieder Vorteile für die Steelers kreieren können.
Ab dem zweiten Viertel gab man das Spiel dann nach und nach aus der Hand. Zunächst dem Personal geschuldet, weil man in aufeinanderfolgenden Spielzügen beide Safeties verloren hat. Erst wurde Kazee ejected und im nächsten Play hat sich Minkah Fitzpatrick verletzt, dass er nicht weiterspielen konnte.
Die fehlende Tiefe in der Mitte des Feldes – auf Inside Linebacker und Safety – haben die Abstimmungen schwierig gemacht und das hat man im Two-Minute-Drill vor der Halbzeit gesehen, als die Colts in Führung gingen.

Diesen Drive zum Beispiel hätte man verhindern können, wenn man mit 58 Sekunden auf der Uhr an der eigenen 33 Yards Line den 3 & 3 hätte konvertieren können. Hier haben Mitch Trubisky und Tight End Pat Freiermuth die Zone Defense der Colts unterschiedlich gelesen. 

Die letzten Drives vor der Halbzeit haben das Spiel dann kippen lassen – man hat es selber nicht geschafft, Punkte zu erzielen und die Colts kommen in 22 Sekunden über das Feld, um in Führung zu gehen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hält man die Colts bei einem 3 & Out, aber dann verliert man den Ball durch einen Fumble und gibt den Colts ein kurzes Feld. Das kurze Feld nutzten sie, um einen weiteren Touchdown zu erzielen.
Danach hat man es auch nicht mehr geschafft, ins Spiel zu kommen und hat sich gerade mit Penalties immer wieder selbst das Momentum aus den Drives genommen. Hier muss eine Verbesserung her, das gilt für jeden einzelnen Spieler, Mannschaftsteile, die Kommunikation, aber auch wie Schemes ausgewählt und gecalled werden.
Viele unserer Plays sehen aus wie September Football, weil wir auf Spieler mit September Football Erfahrung zurückgreifen müssen. Man kann keinen Dezember Football mit solchen Spielern spielen. Daher müssen wir bei der Erarbeitung des Gameplans und des Kaders darauf achten, dass sie in der Lage sind, das umzusetzen, was wir in dieser Phase von ihnen verlangen.  

Das ist die wichtigste Komponente für uns, wenn wir nicht mit idealen Personalbedingungen arbeiten müssen, welche nachfolgend noch erläutert werden. 

Die Steelers sind, wie Tomlin nach dem Spiel gesagt hat, auch offen für Veränderungen und werden nicht auf ihren Händen sitzen und auf ein anderes Ergebnis hoffen. Man braucht in vielen Fällen nicht mehr als ein oder zwei Wochen, um zu erkennen, ob etwas funktioniert oder nicht.
Und man ist gerade in diesen Überlegungen, welche sich nicht nur auf Spieler oder die Verteilung von Snaps beziehen – sondern auch auf das taktische und wie man Spieler einsetzen will.
So kann Tomlin heute sagen, dass nach heutigem Stand Mason Rudolph am Samstag gegen die Cincinnati Bengals die Steelers als Quarterback auf den Platz führen wird. Er ist ein Spieler, der schon lange Teil der Organisation ist – die Steelers kennen ihn und er kennt die Steelers und er ist hier, weil die Steelers Vertrauen in ihn haben.
Es geht hierbei nicht darum, die Schuld für die Niederlage ganz alleine auf Mitch Trubisky abzuwälzen, auch wenn der Quarterback den größten Einfluss auf das Spiel hat.
Wir wollen mit der frühen Entscheidung Mason die Chance auf 1st Team Reps und “In-Helmet-Perspektive” geben, denn diese Chance hat er sich verdient.
Die Änderungen wurden gemacht, weil das Spiel auf Quarterback nicht konstant genug war oder einfacher ausgedrückt, weil man nicht genügend Punkte erzielte. In dieser Zeit des Jahres muss man mehr als 12 – 16 Punkte pro Spiel erzielen können. Man kann keine Spiele gewinnen, wenn man nicht in der Lage ist die entsprechenden Punkt aufzulegen. Und wir sehen hier die Möglichkeit, eine katalysierende Wirkung zu erzielen, denn der Quarterback hat den Ball in der Hand und kann diese am ehesten herbeiführen.

Neben den ganzen personellen Entscheidungen und Verletzungen stehen auch die Playcalls und Schemes auf dem Prüfstand. Damit man in allen Phasen des Spiels und in allen Feldpositionen kompetitiv sein kann.
Hierzu muss man ggf. auch mehr Zeit für einzelne Installationen von Paketen in den Gameplan einplanen.
Was auch immer getan werden muss, um den aktuellen Trend zu stoppen, wird unternommen – es herrscht eine “Wir können das” Einstellung. Die gestrigen Meetings mit den Spielern und dem Staff waren sehr gut und sehr produktiv. 

Injury Update:

Vor der Pressekonferenz hatte Tomlin ein Gespräch mit Kenny Pickett, der gute Fortschritte in der Reha macht und seine Verfügbarkeit für diese Woche nicht ausgeschlossen werden kann.
Der Fokus der Steelers zu Beginn der Woche liegt aber in der Vorbereitung von Mason Rudolph, man hält sich aber die Türe für Kenny Pickett offen, je nachdem wie die Trainingsfortschritte im Laufe der Woche sind. 

Stand jetzt ist Mason Rudolph aber der Starting Quarterback gegen die Bengals.

Neben den Verlusten von Kazee und Fitzpatrick, hat sich auch noch Trenton Thompson im Laufe des Spiels verletzt und so mussten am Ende Miles Killebrew und Patrick Peterson Safety spielen.
Killebrew hat zusätzlich noch 100% Auslastung in den Special Teams, genau so wie Mark Robinson auf Inside Linebacker, wo man personell ebenfalls dünn besetzt ist.
Daher muss man im Laufe der Woche offen für die Möglichkeit sein, dass man die Veteranen, die man im Practice Squad hat, für diese Woche in Erwägung zieht. Hierzu zählen Defensive Back Eric Rowe und Linebacker Myles Jack. 

Neben den erweiterten Ausführungen gibt Tomlin ebenfalls noch einen Überblick über den Status der Verletzungen:

  • Kenny Picket – ist fraglich und seine Trainingsbeteiligung wird limitiert sein
  • Minkah Fitzpatrick – steht mit einer Knieverletzung nicht zur Verfügung
  • Cam Heyward – ist im Concussion Protocol 
  • Trenton Thompson – konnte mit einem Stinger* zu ende Spielen ist aber limitiert
  • Elijah Riley – aktuell noch mit einer Knöchelverletzung auf IR, könnte aber diese Woche zurückkehren 

*Im American Football wird der Begriff Stinger von Ärzten verwendet, um eine neurologische Einschränkung mit oder ohne Kraftminderung nach einem Hit zu beschreiben.

Alle anderen Bumps and Bruises sollten aufgrund der zusätzlichen freien Tage kein Problem darstellen und die Spieler so auch die entsprechenden “In-Helmet” Snaps machen können. 

Preview Week 16

Seit unserem letzten Aufeinandertreffen geht es für die Bengals augenscheinlich in die richtige Richtung. 

Jake Browning macht einen guten Job, den Ball in den eigenen Reihen zu halten – seine Completion Rate spricht da klar für ihn. Aber generell machen die Bengals einen guten Job, den Ball nicht herzugeben und keinen eindimensionalen Football zu spielen.
Vor drei Wochen hat man darüber gesprochen, dass es für ihn neu ist, auf dem Feld zu stehen und man sieht eine Steigerung im Selbstvertrauen von Woche zu Woche.
Auf Runningback gilt es in erster Linie Mixon zu minimieren, nicht nur auf dem Boden, sondern auch im Passspiel. Auch sind Screens aktuell ein Teil ihres Gameplans wo in den letzten Wochen Rookie Chase Brown eine größere Rolle einnimmt. 

Tee Higgins hatten sie beim letzten Mal nicht zur Verfügung, warum wir schematisch uns eher auf Chase konzentrieren konnten. Jetzt kommen sie mit allen Wide Receivern zu uns und wir müssen uns darauf entsprechend vorbereiten, das zu verteidigen.

In der Defensive machen sie das, was sie gut können, sehr konstant und haben die Fähigkeit, in kritischen Situationen die nötigen Plays zu machen. Wie zum Beispiel Mike Hilton mit seiner Red Zone Interception am Samstag. Das hat sie im Spiel gehalten und ihnen die Möglichkeit gegeben, das Spiel zu drehen. Aber das kennen wir von Mike, er ist ein wichtiger Spieler für sie, der als Katalysator und Sprachrohr auf dem Platz agiert. 

Die Bengals bringen gegen das Laufspiel sehr viel Druck und nutzen hier auch den Safety Battle vorn.
Wir sind sehr vertraut mit ihnen als unseren Division Konkurrenten und mit ihrer Spielweise. Das heißt aber nicht, dass wir uns darauf ausruhen können, denn sie kennen uns ebenso gut. 

Aber neben der ganzen Vertrautheit ist auch der Zeitpunkt relevant – denn man hat von diesem Jahr sehr viel Tape, was einem zur Verfügung steht. Dadurch hat man ein klareres Bild über die Stärken und Schwächen des Gegners und es sollte weniger Anlässe geben, um zu spekulieren, was der Gegner spielt bei gewissen Formationen. Das gilt für uns und für Sie.

Es wird eine intensive Atmosphäre im Stadion werden, es ist ein wichtiges Spiel in der Division und gleichzeitig unser letztes Heimspiel in 2023. Daher tun wir alles, um uns auf das Spiel bestmöglich vorzubereiten.

Nach dem sehr langen Monolog von Mike Tomlin macht er nun eine Pause und öffnet den Raum für Fragen der Vertreter:innen der Presse.

Q&A Session:

Frage 1:
Ist Keanu Neals Verletzung Season Ending?

Coach T:
Ich kann nur sagen, dass er diese Woche nicht zur Verfügung stehen wird.

Frage 2:
Was kann Mason machen, um der Offense zu helfen??

Coach T:

Wir kennen Rudolph und er uns – er ist lange Teil unseres Teams. Er hat einen starken Charakter. Er glaubt an sich selbst und ist ein harter Arbeiter. Das sind einige Sachen, die uns dazu bewegt haben, ihm diese Woche eine Chance zu geben.

Frage 3:
Was muss Kenny diese Woche zeigen bzw. leisten, um Samstag spielen zu können??

Coach T:
Zuallererst haben die Ärzte aktuell die Kontrolle. Erst wenn er gecleared werden sollte, sind seine Trainingsbeteiligung und seine Beweglichkeit relevant. Denn nur wenn er sich bewegen kann, dann kann er sich auch schützen.

Frage 4:
Was genau hat Mason gegenüber dem, was wir bisher auf der QB Position gesehen haben?

Coach T:
Er ist gut unter widrigen Bedingungen. Er nimmt nur kalkulierte Risiken und diese Einstellung ist das, was uns aktuell am ehesten helfen kann.

Frage 5:
Wie hat sich Mason deiner Meinung nach über die letzten Jahre in seinen verschiedenen Rollen QB#2 und QB#3 präsentiert?

Coach T:
Er ist ein Profi und ist immer bereit, wenn sich die Möglichkeit bietet. Er ist immer hilfsbereit, egal ob für die anderen QBs oder andere Spieler in der Offensive. Das zeichnet unseren QB Raum aus und er ist ein wichtiger Teil davon.

Frage 6:
Er hatte in den letzten zwei Jahren nur 16 Snaps – habt ihr keine Angst, dass er eingerostet sein könnte?

Coach T:
Die Gefahr besteht natürlich immer. Und daher war ich in den letzten Wochen, als ihr mich gefragt habt, sehr restriktiv. Aber wie ich bereits nach dem Spiel gesagt habe, werden wir die nötigen Änderungen machen und dem so aktiv wie möglich entgegenwirken.

Frage 7:
Ist das der Grund, warum er am Samstag bereits Snaps bekommen hat?

Coach T:
Genau

Frage 8:
Wie hat Mitch reagiert?

Coach T:
Das belasse ich zwischen ihm und mir. Aber seid versichert, er ist ein Profi.

Frage 9:
Du hast am Samstag gesagt, ihr spielt wie ein grundsätzlich schlechtes Team. Klar habt ihr Verletzungen, aber ein großer Teil des Teams spielt das ganze Jahr – wie passiert so etwas im Dezember?

Coach T:
Wir haben uns in vielen Bereichen nicht so entwickelt, wie wir es uns gewünscht haben. Grundsätzlich schlecht ist evtl. generell eine Übertreibung, auch wenn es auf einiges trotzdem zutrifft. Es gibt verschiedene Arten, Plays auszuführen – die September-Art und die Dezember-Art. Und ich denke, 5 Penalties von einer Unit fallen unter die September-Art der Ausführung eines Plays. Das bremst dich aus, wenn du versuchst ein Spiel aufzubauen, um zu scoren und zu gewinnen.
Generell kann man es also als hyperbel sehen, auch wenn die Art und Weise, wie wir unsere Plays ausführen müssen, die Beschreibung gerechtfertigt hat.

Frage 10:
Mit den ganzen Veränderungen im Roster, wie bekommt man die Aufmerksamkeit der Spieler, dass sie besser spielen müssen?

Coach T:
Wir arbeiten jeden Tag

Frage 11:
Siehst du ein Problem mit der Wahrnehmung der Spieler in Anbetracht der Situation? Du hast vor dem Colts Spiel dasselbe gesagt, was du jetzt vor den Bengals gesagt hast und wir wissen wie das Colts Spiel ausgegangen ist. 


Coach T:
Nein. Aber am Ende heißt etwas korrekt einzuschätzen auch immer das man gut spielt

Frage 12:
Letzte Woche hast du gesagt, dass Georges Verhalten ein Problem ist und du hattest eine Unterhaltung mit ihm. Wie schätzt du seine Leistung gegen die Colts als Antwort ein?

Coach T:
Er war besser. Aber er hat weiterhin Raum, um sich kontinuierlich zu verbessern. .

Frage 13:
Bei einem Run von Jaylen Warren hat man gesehen, wie George nicht wirklich seinen Gegenspieler geblockt hat – müsst Ihr euren Skill Position Spielern die Wichtigkeit des Blockens besser klar machen?

Coach T:
Das ist einer der Punkte, die ich meinte, dass er noch Entwicklungspotential hat.

Frage 14:
Wie nimmst du ihn denn wahr, wenn du mit ihm redest – hast du das Gefühl, er nimmt das an, was du ihm sagst?

Coach T:
Wir arbeiten weiter an uns.

Frage 15:
Wie sehr lassen die angesprochenen September-Plays im Dezember und die damit verbundenen Strafen auch Rückschlüsse auf den Coaching Staff ziehen?

Coach T:
Sehr sogar, deswegen sagte ich ja nach dem Spiel, dass das alles mit mir anfängt. Vergesst den Coaching-Staff – es beginnt mit mir.

Frage 16:
Wie kannst du ein besserer Coach für das Team sein?

Coach T:
Wir arbeiten jeden Tag, haben eine positive “wir können das” Einstellung. Wir sind hilfsbereit und nicht hilflos. Das gilt für jeden einzelnen, für jede Positionsgruppe, jede Unit und das gesamte Team.
Wir freuen uns wieder an die Arbeit zu gehen – das ist das Schöne an dieser Liga, es gilt jede Woche aufs Neue.
Die eine Woche trinkst du Wein und nächste Woche stampfst du die Trauben. Wir haben zuletzt sehr viele Trauben gestampft und ich bevorzuge es Wein zu trinken.

Frage 17:
Muss sich der Ton, den ihr anschlagt, ändern, um das zu erreichen, was ihr erreichen wollt?

Coach T:
Sicherlich. Aber das ist etwas, was ich hier nicht offenlegen und besprechen werde. Nicht dass es am Ende nicht offensichtlich sein wird, aber das ist kein Teil dieser Veranstaltung hier.

Frage 18:
Du hast über Jake Browning und seine Leistung gesprochen. Wie erklärst du dir, dass jemand, der nur für jemanden einspringt, der wesentlich besser ist, so gut spielt? Liegt das an ihm oder ist es die Offensive, die auf Erfolg ausgelegt ist?

Coach T:
Sehr oft unterschätzt man, dass man auch ohne viel oder jemals gespielt zu haben, zu 100% vorbereitet ist. Er ist schon seit einiger Zeit in ihrer Organisation – wie Mason Rudolph bei uns. Das bietet eine leichtere Einstiegshürde für eine gute Performance. Daher sind wir nicht überrascht, wenn jemand aus der zweiten Reihe, der schon länger in der Organisation ist, spielt und abliefert. Das ist ähnlich wie mit Gardner Minshew letzte Woche. Er kam zwar neu aus Philadelphia, aber er kannte das System schon von dort. Daher sind es oft die Vertrautheit mit dem System und nicht die genommenen Snaps, welche ein wichtiger Bestandteil für die Performance sind.

Frage 19:
Das Freiermuth Play was du angesprochen hast – sollte er in der Zone bleiben oder war das ein schlechter Wurf von Mitch?

Coach T:
Ich werde hier keine Schuldzuweisungen machen. Es war eine schlechte Kommunikation und wir sind alle dafür verantwortlich, das Play gegen die Zone bei einem machbaren dritten Versuch zu machen. Es war ein signifikanter Moment im Spiel. Wie ich bereits erwähnt habe, konnten sie daraus Kapital schlagen. 

Frage 20:
Habt Ihr Sorgen, dass ihr in der Offensive keine Führungspersönlichkeiten habt?

Coach T:
Ich bin über viele Dinge besorgt. Führungsarbeit und wenig Erfahrung in dieser sind ein Teil davon – aber in keinem ausufernden Maß.

Frage 21:
Gibt es neben dem Quarterback weitere feststehende personelle Veränderungen?

Coach T:
Wird es – aber diese Entscheidungen sind noch nicht getroffen. Ich habe Euch ein paar meiner Gedanken mitgeteilt, weil ich davon ausging, dass ihr Fragen haben werdet. Solange wir aber noch am Anfang der Woche sind, stehen noch nicht alle Entscheidungen fest.

Frage 22:
Wie bewertet Ihr eure Offensive Line aktuell?
Sie hatten eine Phase, wo sie sehr gute Spiele gemacht haben, aber aktuell haben scheint es mehr Probleme als Lösungen zu geben?

Coach T:
Es gibt nicht wirklich mehr Probleme als vorher. Wir sind nur eindimensional geworden und das schafft dir gegen eine gute Front 7, wie wir sie am Samstag erlebt haben, dann entsprechend Probleme.
Wir müssen deswegen keine drastischen Änderungen machen, wir müssen nur besser spielen, uns besser vorbereiten.

Frage 23:
Wird es diese Woche eine Chance für Blake Martinez und Myles Jack geben?

Coach T:
Ja, absolut – ich sprach ja vorhin über Myles Jack und Eric Rowe.
Jede Woche gibt es neue Chancen und bisher hatten sie nicht die Möglichkeit sich zu beweisen. Nur kann man sie halt nicht berücksichtigen, wenn im Spiel etwas passiert, wenn sie auf dem Practice Squad oder inaktiv sind.

Frage 24:
Habt Ihr ein Problem in der Offensive, dass eure Skill Position Player sich nicht reif genug verhalten?

Coach T:
Wir müssen uns immer wieder mit verschiedenen Widrigkeiten auseinandersetzen und reagieren darauf entsprechend. Manche legen es dann als fehlende Reife aus.

Frage 25:
Ihr habt Euch entschieden, das 57 Yards Field Goal nicht zu kicken – hatte Boswell irgendwelche Probleme?

Coach T:
Nein, er hatte keine Probleme.

Im Play davor wollte ich aggressiv sein, um, wenn es nicht zum neuen First Down reicht, wenigstens unsere Field Goal Position zu verbessern. Aber wir haben den Ball ins Aus geworfen.
Wir reden hier über ein 57 Yards Field Goal und unsere Defense hatte bereits Probleme und Federn gelassen. Daher wollten wir ihnen das kurze Feld bei einem möglichen verschossenen Field Goal nicht geben.
Läuft das Spiel normal, wisst Ihr ganz genau, dass wir unserer Defense vertrauen, aber mit den Problemen und gerade auf Safety wollten wir die Defense nicht in eine schlechte Position bringen.

Daher haben wir uns zum Schutz der Defense für das lange Feld nach Punt entschieden.

Frage 26:
Euer letzter Sieg kam gegen die Bengals – was hat sich seitdem am meisten verändert?

Coach T:
Ich gucke nicht wirklich auf Trends, ich schaue mir lieber die Leistungen an und was wir generell besser machen müssen.
Da schauen wir uns natürlich auch die letzten Spiele an, was da schief gelaufen ist und müssen daraus unsere Schlüsse für das nächste Spiel ziehen. Denn jedes Spiel ist anders, da sich die Variablen immer wieder ändern und daher gelten für diese Woche andere Voraussetzungen als in der letzten Woche 

 
Frage 27:
Gibt es etwas aus dem ersten Sieg, was Ihr für diese Woche übernehmen könnt?

Coach T:
Klar, aber das ist immer der Fall.

Frage 28:
Habt ihr Sorgen um das Selbstvertrauen?

Coach T:
Ich nicht

Frage 28:
Warum?

Coach T:
51 Jahre Lebenserfahrung und die meisten davon im Football. Klar kann ich nicht für andere sprechen oder aus meiner Erfahrung ihr Selbstvertrauen ableiten, aber fragst du mich speziell, dann ist alles in Ordnung.

Frage 29:
Nach der Entscheidung gegen das Field Goal habt Ihr den Punt doch vermutlich innerhalb der 10 Yards Line erwartet, oder?
(Der Punt flog für 22 Yards an die IND 17)

Coach T:
Absolut, wenn wir davon reden, dem Gegner ein langes Feld zu geben, dann reden wir von 95+ Yards und wir reden nicht von Ballbesitz an der 17 Yards Linie. Das war nicht, was wir erwartet haben.

Frage 30:
Wenn man deine Erfahrung und die 17 Jahre, die du diesen Posten besetzt sieht, ist es da eine Herausforderung, einige Sachen komplett über Bord zu werfen und neu zu machen und zu lernen?

Coach T:
Absolut nicht.
Ich habe immer einen grundlegenden Plan, bin aber so offen und flexibel für Transformationen und Veränderungen an diesem. Das ist der Modus Operandi, mit dem ich meinen Job ausübe.

Frage 31:
Wenn du über die Verantwortung sprichst, dann liegt sie bei dir. Aber wie nehmt ihr diese Themen mit dem Team auf, um ein besseres Ergebnis zu erzielen?

Coach T:
Das ist zwischen den Spielern und uns. Die Details dieser Gespräche sind kein Bestandteil dieser Veranstaltung.

Frage 32:
Du hast von deinem Selbstvertrauen gesprochen – ist das nötig, dass du dieses hast, um die anderen Coaches und Spieler davon zu überzeugen?

Coach T:
Ich gehe davon aus, dass das so ist.
Aber ich habe nur selten Probleme mit genügend Selbstvertrauen.

Frage 33:
Was könnt Ihr machen, um die Kommunikation in der Defense zu verbessern? Patrick Peterson musste hier zum Beispiel Aufgaben übernehmen, als Kazee und Minkah ausgefallen sind.

Coach T:
Probleme während des Spiels können immer passieren und gerade wenn deine beiden Starting Safeties vom Platz müssen und dein erster Backup auch noch vom Platz musste, dann passiert das schnell.
Daher bin ich froh, dass wir Patrick Peterson haben und dass er so flexibel einsetzbar ist. Das hat uns die Möglichkeit gegeben, weiterhin zu funktionieren. Aber mit einer Woche Vorbereitung sollten auch diese nicht mehr da sein – es sei denn, uns fallen wieder zwei Safeties aus. 

Denn dann müssen wieder die Spieler, die eigentlich Special Teams Aufgaben haben und fehlende Erfahrung und “in-Helm-Perspektive” haben, auch diese Snaps nehmen. Da sie ihre Special Team Snaps aber nicht reduzieren, haben wir hier ein Problem mit der Fitness. 

Frage 34:
Du hast gesagt, Minkah ist diese Woche Out – wird er mehrere Wochen fehlen?

Coach T:
Das kann ich nicht sagen. Daher habe ich mich nur auf diese Woche bezogen. Im Laufe der Woche können wir vermutlich mehr sagen.

Frage 35:
Geht ihr davon aus, dass Kazee zur Verfügung steht oder meint ihr die NFL wird ihn sperren?

Coach T:
Dazu werde ich keine Spekulation abgeben. Das hilft weder ihm, noch mir, noch dem Football selbst.

Nachtrag:
Die NFL hat Damontae Kazee für den Rest der 2023er Saison inkl.möglicher Playoff-Spiele gesperrt.

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Frage 36:
Wie schwierig ist es bei so einer jungen Offensive und ohne wirklichen Veteranen, die so eine Phase schonmal durchgemacht haben, jetzt zu motivieren?

Coach T:
Das ist eine der Herausforderungen, die dieser Job mit sich bringt. Wenn du es liebst zu coachen, dann liebst du es auch, die Spieler zu entwickeln und ihnen etwas beizubringen.

Frage 37:
Was sagst du als Coach zu Kazee und den anderen Safeties bzgl. dem Play, das zu der Ejection geführt hat?

Coach T:
Ich sage normalerweise immer, dass man den Gegner tief tacklen soll. Aber der Gegner war hier schon sehr tief und die Kollision war extrem unglücklich. Ich weiss, dass er kein unfairer Spieler ist und dass er keine Absicht hat, jemanden zu verletzen. Die NFL ist hier sehr strikt. Sie legen hier 100% der Verantwortung auf den Verteidiger. Es war unglücklich, aber wir haben dafür Verständnis. 

Frage 38:
Wie zuversichtlich seid ihr, dass ihr die kommenden 3 Spiele alle gewinnt und doch noch in die Playoffs kommt?

Coach T:
Mein Fokus liegt auf dieser Woche und der Vorbereitung, das Spiel zu gewinnen. Ich betrachte das nicht im großen Ganzen, das wisst ihr, wenn ihr schon länger dabei seid.

Frage 39:
Ihr habt im Locker Room viele Leader, gerade in der Defense wie Cam, TJ, Minkah und Alex. Deren Message war klar, jeder muss in den Spiegel schauen und sich fragen, was er bereit ist für das Team zu geben. Denkst du diese Message wird im ganzen Locker Room wahrgenommen?

Coach T:
Es wird auf jeden Fall wahrgenommen, aber die andere Frage ist, wie sich das in Produktion auf dem Feld ausdrückt. Daran arbeiten wir.

Frage 40:
Wie reagierst du auf Kommentare und Aussagen ehemaliger Spieler, die gerade einiges über die Steelers zu sagen haben?

Coach T:
Niemand, der nicht in unserem Locker Room ist, wird ein Play für uns machen. Daher konzentrieren wir uns am besten auf die Spieler, die in diesem sind und diese für die kommende Aufgabe vorbereiten.

Wir reden über professionellen Football – alles, was wir machen, wird analysiert. Wenn du lange genug in diesem Business bist, dann weißt du das und bist in der Lage, das als kompetitiver Mensch als Ansporn zu nehmen.
Das ist etwas, was ich von meinem Team erwarte. Es ist egal, was wir oder andere sagen, wir sind auf der Zielgeraden der Saison. Das, was du leistest, wenn du das Stadion betrittst, sagt mehr aus als alles, was aus deinem Mund kommen kann.
Oft werden sie damit konfrontiert in Form von Fragen von Euch, auf die sie dann antworten müssen, weil es ihr und euer Job ist. Aber das ist nicht unser Fokus – dieser liegt darin, auf das kommende Spiel vorbereitet zu sein. 

Frage 41:
Wart ihr die letzten Wochen vorbereitet?

Coach T:
Unsere Leistungen spiegeln das nicht wider und daher müssen wir weiter arbeiten.

Und somit endet mit der Q&A Session die Pressekonferenz von Coach Mike Tomlin mit den Vertreter:innen der Presse. 

Am Samstag ab 22:30 werden wir erfahren, ob die Steelers uns ein Geschenk an Heiligabend machen oder ob die Bengals den Grinch spielen und uns Weihnachten vermiesen. 

Wir sind in der kommenden Woche wieder mit einem neuen Tomlin Tuesday für Euch da – folgt unseren Social Media Auftritten (linktr.ee/sngev) und joined unserem Discord, um keine News um die Steelers zu verpassen.

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