Steelers Center im Fokus

written by Andre Vilshöver
7 · 10 · 24

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Center of excellence

Zach Frazier und das Erbe des Centers

Nachdem die Steelers Center Mason Cole nach der Saison entlassen haben, war klar, dass im Draft etwas auf dieser Position passieren wird.
Gerade, weil man mit Nate Herbig und James Daniels zwei Spieler im Kader hatte, die diese Position zwar grundsätzlich spielen können und das Vertrauen in die vorhandenen Spieler von den Steelers im Draft Prozess ausgedrückt wurde, waren sich viele nicht sicher, in welcher Runde die Steelers einen Center im Draft adressieren würden.

Ob es nun das Board war, das günstig fiel oder der Plan der Steelers perfekt aufging, wissen wohl nur Mike Tomlin und Omar Khan, als sie West Virginia Center Zach Frazier mit Pick Nummer 51 auswählten.

Nach den Picks von Broderick Jones 2023 und Troy Fautanu in der ersten Runde 2024 passt Zach Frazier, den wir bereits auf unserer Homepage vorgestellt haben, in die Strategie der Steelers, eine neue und junge Offensive Line aufzubauen, die über Jahre zusammen spielen und dominieren kann.

Eine stabile und dominante Offensive Line ist etwas, was den Steelers immer wichtig war. Seit dem Ende der Saison 2020 hatte das Team Probleme, hier Stabilität aufzubauen. Seit 2022 arbeitet man nun kontinuierlich an der Offensive Line und hat das Potential im Roster, um in diesem Jahr gut aufgestellt zu sein.

Dies steht und fällt alles mit dem Anker in der Offensive Line, womit sich der Kreis wieder zu Zach Frazier schließt. In den Jungen aus West Virginia, der aus einer Bergarbeiterfamilie stammt, setzen die Fans große Hoffnungen.
Die geographische Nähe zu Pittsburgh und seine bekannte Arbeitsethik, die bereits das Team der West Virginia Mountaineers stark beeinflusste, machen Frazier auf dem Papier zum perfekten Fit für die Steelers.

Ein Fit, der Frazier vor die Aufgabe stellt, in große Fußstapfen zu treten – denn die Steelers haben eine reiche Geschichte an herausragenden Centern. Wir stellen heute die – aus unserer Sicht und der der meisten Experten – Top 5 Center in der Geschichte der Steelers vor.

5. Jeff Hartings

Jeff Hartings

Jeff Alan Hartings, der als All-American von den Penn State Nittany Lions in die NFL kam, ist die Nummer 5 auf unserer Liste.
Hartings spielte als 1st Round Pick von 1996 bis 2000 als Right Guard für die Detroit Lions, bevor er im Jahr 2001 zu Steelers wechselte, um als Center das Erbe von Dermontti Dawson anzutreten und die Offensive Line der Steelers anzuführen.
Eine Offensive Line, die die Aufgabe hatte, Ben Roethlisberger zu beschützen und für Jerome Bettis und “Fast” Willie Parker entsprechende Rushing Lanes frei zu blocken.
Es war ein Risiko von den Steelers einen Guard zum Center umzuschulen, aber ein Risiko das sich auszahlen sollte, denn Hartings kann in seiner Zeit bei den Steelers einen Super Bowl Sieg (XL mit den Steelers), zwei Pro Bowls (2004, 2005) und eine First Team All-Pro Nominierung (2004) zurückblicken.
Nach der Saison 2006 musste Hartings seine Karriere aufgrund anhaltender Knieprobleme beenden.

4. Ray Mansfield

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Die Historie der Steelers Center beginnt mit dem Ranger – Burt James Ray Mansfield war der erste große Center in der Geschichte der Steelers. Seine Karriere begann 1963 nach seinem Abschluss an der University of Washington bei den Philadelphia Eagles als Defensive Tackle.
Nach nur einem Jahr bei den Eagles wechselte er nach West Pennsylvania zu den Steelers und spielte dort zwei weitere Jahre Defensive Tackle, bevor er 1966 auf die andere Seite der Linie wechselte und dort die Position des Centers übernahm.
Mansfield war einer der wenigen Spieler, die nach der Übernahme der Steelers durch Chuck Noll im Jahr 1969 bei den Steelers blieben und war in den 1970er Jahren ein wichtiger Bestandteil der Steelers-Dynastie.
Bevor er 1976 nach 182 Spielen in Folge seine Karriere beendete, gewann Mansfield mit den Steelers die Super Bowls IX & X und wurde 1972 und 1975 als All-Pro ins Second Team gewählt. Erst im vergangenen Jahr wurde er in die Pittsburgh Steelers Hall of Honor aufgenommen.

3. Maurkice Pouncey

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Die Steelers waren 2010 in einer ähnlichen Situation wie 2024, denn nach dem Rücktritt von Jeff Hartings 2006 hatten sie keinen Franchise Center als Ersatz und überbrückten die Zeit mit Sean Mahan und Justin Hartwig.
Aus diesem Grund wählten die Steelers im NFL Draft 2010 in der ersten Runde den Florida Gators Center Maurkice Pouncey, seines Zeichens National Champion, Gewinner der Rimington Trophy und All-American, aus.
Pouncey sollte die Offensive Line der Steelers direkt positiv beeinflussen und Quarterback Ben Roethlisberger in den nächsten elf Jahren beschützen, auch wenn ihm 2010 mit der Niederlage im Super Bowl XLV der perfekte Start in seine NFL-Karriere verwehrt blieb und die Wahl ins All Rookie Team nur ein schwacher Trost war.
Seine Leistungen brachten Pouncey in seiner elfjährigen NFL-Karriere den Ruf als einer der besten Center der 2010er Jahre ein, was von der NFL und den Fans mit zwei First Team All-Pros, drei Second Team All-Pros und neun Pro Bowls sowie der Wahl ins NFL 2010s All-Decade Team entsprechend honoriert wurde.
Nach der enttäuschenden Niederlage in den Playoffs gegen die Browns kündigte Pouncey im Februar 2021 seinen Rücktritt an und ist damit der erste Spieler auf dieser Liste, der keinen Super Bowl gewonnen hat.

2. Dermontti Dawson

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Wenn man schon von Spielern spricht, die einen Super Bowl verdient hätten, ihn aber nicht gewinnen konnten, kommt man an Dermontti Dawson nicht vorbei.
Die Steelers wählten den Center der Kentucky Wildcats beim NFL Draft 1988 in der zweiten Runde, um von Mike Webster lernen zu können, an dessen Seite Dawson in seiner Rookie-Saison als Guard spielte.
Als Webster 1989 das Team verließ, übernahm Dawson nahtlos seine Position als Center.  Webster wird von vielen als sein Mentor angesehen. Nicht nur für seinen ehemaligen Head Coach Bill Cowher gilt Dawson als Prototyp dafür, wie die Position des Centers in der modernen NFL interpretiert und gespielt wird.
Gegen Ende seiner Karriere hatte Dawson mit Verletzungen zu kämpfen und verpasste in den Jahren 1999 und 2000 insgesamt 16 Spiele, woraufhin ihn die Steelers nach der Saison 2000 entließen und Dawson sich entschied, lieber die Schuhe an den Nagel zu hängen, als für ein anderes Team zu spielen.
In seinen 13 Spielzeiten bei den Steelers wurde Dawson sechs Mal zum First Team All-Pro und sieben Mal in die Pro Bowl gewählt. Er ist außerdem Mitglied des NFL 1990s All-Decade Team, des Steelers All-Time Team, der Steelers Hall of Honor und der Pro Football Hall of Fame Class of 2012.

1. Mike Webster

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Mit Iron Mike Webster schließt sich der Kreis der großen Steelers Center in der Geschichte der Franchise.
Webster wurde als Nachfolger von Ray Mansfield gedraftet und übergab die Rolle an seinen Nachfolger Dermontti Dawson.
Webster besuchte die University of Wisconsin und war in seiner Zeit bei den Badgers der beste Center der Big Ten, bevor er 1974 in der fünften Runde von den Steelers gedraftet wurde.
In den ersten beiden Jahren spielte er “nur” als Backup für Ray Mansfield, was seiner Nominierung für das NFL All-Rookie Team keinen Abbruch tat.
Seine ersten beiden Super Bowls (IX und X) sollte Webster noch als Backup gewinnen, die anderen beiden Super Bowls (XIII und XIV) gewannen die Steelers mit ihm als Starting Center. Webster, der sich neben dem Football auch für Gewichtheben interessierte, konnte mit seiner Kraft seinen Quarterback Terry Bradshaw beschützen und Lücken für Rocky Bleier und Franco Harris schaffen.
Seine Beziehung zu seinem Quarterback war etwas Besonderes, denn Terry Bradshaw sagte bei seiner Hall of Fame Rede, dass seine Karriere ohne Webster so nicht möglich gewesen wäre.
Mike Webster gilt in der NFL als einer der besten Center aller Zeiten und so ist es nicht verwunderlich, dass der Hall of Famer in seiner Karriere sechs First Team All-Pro, zwei Second Team All-Pro und neun Pro Bowl Auszeichnungen erhalten hat.
Webster ist Mitglied der NFL All-Decade Teams der 70er und 80er Jahre sowie des NFL 75th und NFL 100th Anniversary All-Time Teams.
Bei den Steelers ist Webster ebenfalls Teil des All-Time Teams und gehört zur ersten Klasse (2017) der Pittsburgh Steelers Hall of Honor.

Ist Zach Frazier in der Lage, in diese Liste vorzudringen?

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Wie gesagt, Frazier hat das Zeug dazu, in Zukunft vielleicht einen der Namen auf der Liste durch seinen zu ersetzen.
Aber bis es soweit ist, hat der Rookie noch einen weiten Weg vor sich. Das wissen sowohl die Steelers als auch Frazier selbst, der kontinuierlich an sich arbeitet und die Organisation und einige Experten bereits von sich überzeugt hat.
Viele Experten gehen davon aus, dass Frazier in Woche 1 als Starting Center auf dem Feld stehen und eine gute Saison spielen wird.
Offensive Line Coach Pat Meyer lobte nach den OTAs und dem Minicamp die Fortschritte der Rookies in der Offensive Line und erwartet eine weitere Steigerung im Training Camp.
Am Ende entscheidet aber immer noch Steelers Head Coach Mike Tomlin und er wäre nicht Mike Tomlin, wenn es am Ende anders kommen würde und / oder er die Fragen der Reporter im Rahmen des Training Camp in gewohnter Manier „beantworten“ würde.

Fakt ist: Wir freuen uns auf die neue Offensive Line und die Hoffnung, die sie mit sich bringt.

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