Boswell kickt die Steelers zum Sieg in Atlanta
Die NFL ist endlich wieder zurück und alles ist da, wo es hingehört: Die Pittsburgh Steelers stehen nach dem 18:10-Sieg bei den Atlanta Falcons auf dem ersten Platz der AFC North. Eine kurze Zusammenfassung des Sieges: Defense, Defense, Defense und Chris Boswell.
Aber von vorne, beziehungsweise von vor dem Spiel: Als die Inactives bekannt gegeben wurden, tauchte dort auch der Name Russell Wilson auf. Der eigentlich geplante Starting-Quarterback konnte also tatsächlich nicht spielen und Justin Fields gab früher als gedacht sein Regular-Season-Debüt für die Steelers. Direkt der erste Snap war wacklig, doch als Fields die Nervosität abgelegt hatte, machte er ein ordentliches Spiel. Der ein oder andere starke Pass – vor allem zu George Pickens – war dabei und auch per Lauf machte Fields viel richtig. Vor allem aber machte er keine gravierenden Fehler – und das reichte unterm Strich.
Denn die Defense der Steelers präsentierte sich als die erhofft dominante Unit. Nachdem die Falcons im ersten Drive ein Field Goal erzielten, fing die Defense im zweiten die erste Interception. Atlantas Quarterback Kirk Cousins geriet heftig unter Druck und warf einen schlechten Pass in Richtung Drake London, den DeShon Elliot abfangen konnte. Aus der Balleroberung schossen die Steelers bereits ihr zweites Field Goal des Spiels und gingen mit 6:3 in Führung.
Die Falcons hatten kurz vor der Pause ihren einzigen ordentlichen Drive des Spiels, den Cousins mit einem Touchdown-Pass auf Kyle Pitts abschloss. Unmittelbar davor war TJ Watt ein Strip Sack gelungen, wegen eines sehr knappen Offsides gab es stattdessen aber eine Strafe. Später wurde Watt ein weiterer Strip Sack aberkannt, diesmal soll Donte Jackson die Hand im Gesicht des Gegners gehabt haben.
Selbst ohne die beiden Strip Sacks war Watt aber wieder als Abrissbirne unterwegs mit einem Sack, drei QB-Hits, zwei Tackles for Loss und einer Fumble Recovery. Generell war die Defensive Line überragend, auch Alex Highsmith auf der anderen Seite und Montravious Adams mit einem Sack sowie der immer noch auf extrem hohen Level spielende Cam Heyward.
Die Steelers schossen vor der Halbzeit auch noch ein Field Goal, eingeleitet durch einen schön designten Spielzug, bei dem Fields Pickens für 33 Yards bediente. So stand es zur Pause 9:10 aus Steelers-Sicht, nachdem Boswell aus 44 Yards versenkt hatte. Eine lächerliche Distanz für den Kicker, der am Ende sechs Field Goals verwandelte und drei davon aus über 50 Yards. Er war damit für alle Steelers-Punkte zuständig. Einen Punt musste Boswell sogar ausführen, nachdem sich Punter Cameron Johnston, wie wir jetzt wissen, eine so schwerwiegende Knieverletzung zuzog, dass seine Saison vorbei ist. Definitiv ein Wermutstropfen.
Bis auf drei Boswell-Field-Goals passierte offensiv in Hälfte zwei auch nicht mehr allzu viel. Die Steelers zeigten immer mal wieder gute Ansätze, fanden aber eben nicht die Endzone. Einmal wurden sie an der Falcons-Sechs-Yards-Linie bei Fourth Down gestoppt. Die Falcons-Offensive fand überhaupt nicht mehr statt: Sie wurde im dritten und vierten Viertel bei 51 Total Yards gehalten.
Beim Stand von 15:10 für die Steelers kurz vor dem Ende hätte Atlanta trotzdem noch gewinnen können, doch dann war Donte Jackson zur Stelle, um wie Elliot bei seinem Debüt eine Interception zu fangen. Im Gegenzug traf Boswell erneut und das Spiel war vorbei.
„Es war ein Kampf. Wir waren offensichtlich nicht perfekt“, sagte Head Coach Mike Tomlin zum Spiel. „Mir hat gefallen, wie sich das Team gegenseitig unterstützt und sich durchgekämpft hat. Das ist es, was Teams tun.“
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