Die Throwback Jerseys sind weiterhin ungeschlagen
Das Spiel der Steelers gegen die Jets hatte vor dem Spiel zwei Geschichten zu bieten: Die erste ist das Alumni Weekend und die Ehrung der Super Bowl Mannschaft von 1974 zum 50 jährigen Jubiläum und dem Anlass entsprechend das Tragen der Throwback Jerseys mit den Block Nummern.
Auf der anderen Seite stand die Diskussion um den Starting Quarterback. Nach einer Woche voller ominöser Aussagen von Mike Tomlin und etlichen Diskussionen unter Experten gab Russell Wilson heute sein Debüt als Starting Quarterback der Pittsburgh Steelers. Am Ende sollten die Steelers mit 37:15 gegen die Jets gewinnen und man konnte als Fan die zweite Woche in Folge entspannt das Spiel zu Ende schauen.
Auf die Frage während der Pressekonferenz, ob die Entscheidung, Russell Wilson zu starten, die waghalsigste seiner Karriere war, antwortete Mike Tomlin nur mit “dafür werde ich gut bezahlt” und beendete die PK anschließend.
Wie auch schon in der letzten Woche begannen die Steelers mit dem Ballbesitz und wie auch in der letzten Woche sorgte Chris Boswell mit seinem 46 Yards Field Goal fĂĽr die ersten Punkte. Der erste Drive lieĂź noch nicht viel auf Wilson schlieĂźen, ein Play Action Pass auf Washington und ein Harris Lauf brachten die Steelers schnell in Field Goal Range.
Die Gäste aus New Jersey kamen auch nicht gut ins Spiel und gaben nach drei Plays den Ball an die Steelers ab, die sich dieser Leistung anschlossen. Darauf folgte der erste gute Drive der Jets, der durch eine zumindest diskutable 15 Yard Strafe gegen Larry Ogunjobi bei einem Gang Tackle am Leben gehalten wurde. Durch den gesamten Drive zogen sich verpasste Tackles und schenkten den Jets immer einfache Yards. Am Ende war es dann Running Back Breece Hall, der den Ball zur Führung für die Jets einlief.
Bei den Steelers merkte man Russell Wilson an, dass ein gutes Training das eine, die Erfahrung auf dem Platz aber etwas anderes ist. “Er muss den Rost abschĂĽtteln”, sagte Mike Tomlin vor zwei Wochen auf seiner Dienstags-Pressekonferenz und diesen sah man reichlich zu Beginn mit unrunden Bewegungsabläufen und schlechten Pässen. Die Fans quittierten dies mit Buh-Rufen und mit der Forderung nach Justin Fields.
Als man die Jets aber im nächsten Drive stoppen konnte, zeigte Russell Wilson, was für ein guter Quarterback er noch ist: Ein etwas unterworfener 44 Yards Pass auf George Pickens brachte die Steelers erneut in die Reichweite, Punkte zu erzielen. Aber wie man es dieses Jahr gewohnt ist, kam die Offense in der Red Zone erneut ins Stocken und Chris Boswell machte aus 29 Yards das nächste Field Goal.
Im nächsten Drive der Jets ließ man Breece Hall für fast 60 Yards an die Endzone laufen, weil man es nicht schaffte, ihn nach 5 oder 10 Yards zu tackeln und am Ende Minkah Fitzpatrick den Touchdown verhindern musste. Den Touchdown konnte man dennoch nicht ganz verhindern, der anschließende Extra-Punkt wurde jedoch geblockt. Dachte man, denn Minkah Fitzpatrick wurde wegen eines angeblichen Leverage Plays geflaggt und die Jets gingen erfolgreich für zwei Punkte. Danny Smith fiel vor Aufregung fast sein Kaugummi aus dem Mund!
Etwas, was Mike Tomlin immer wieder kritisiert, sind die Strafen, die man in der Offensive bekommt, so auch im nächsten Drive, als man nach einem Sack an Wilson bei 3&24 steht und einem nicht viel übrig bleibt als zu punten.
Waitman nagelte die Jets an der eigenen 7 Yard Line fest. Diese konnten sich zwar an die 36 vorarbeiten, dann schlug aber die Stunde von Undrafted Free Agent Beanie Bishop Jr., der den Pass auf Garrett Wilson antizipierte und die Interception fing.
Das Stadion war nun 1:15 min vor der Halbzeit elektrisiert – nochmal Punkte mitnehmen war die Hoffnung. Und Russell Wilson sollte liefern, indem er George Pickens, der erst eine PI gegen Sauce Gardner zog, bediente, damit er seinen ersten Touchdown 2024 fangen konnte und somit ging es mit 15:13 fĂĽr die Jets in die Pause.
In der Halbzeit wurde die 1974er Mannschaft, die Super Bowl IX gewonnen hat, auf dem Platz geehrt.
Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste Halbzeit, denn die Jets haben ihren ersten Ballbesitz via Punt abgegeben und die Steelers haben in ihrem ersten Drive ein Field Goal geschossen. “Ich hatte das Gefühl, wir wurden immer besser, je länger das Spiel dauerte” sagte Mike Tomlin nach dem Spiel und das hat man spätestens ab diesem Zeitpunkt gemerkt. Russell Wilson fand Pickens und Freiermuth für zwei lange Completions und brachte das Team erneut in Scoring Position. Erneut versagte man in der Red Zone und Boswell musste das nächste kurze Field Goal aus 21 Yards verwandeln.
Wie nimmt man den Gegner komplett aus dem Spiel? Korrekt mit Turnovern! So war es erneut Beanie Bishop Jr., der Aaron Rodgers pickte, da Garrett Wilson den Ball nicht festhalten konnte. Sein Pick Six wurde nur durch ein beherztes Tackle von Devante Adams, der unter der Woche aus Las Vegas getradet wurde, verhindert.
Bitterer Beigeschmack war hier die Verletzung von Jets Offensive Lineman Xavier Newman, der nach dem Play mit einer Nackenverletzung direkt ins Krankenhaus transportiert wurde.
Den Touchdown von der 1 Yard Linie machte Russell Wilson selber und brachte die Steelers das zweite Mal an diesem Abend in FĂĽhrung.
Aaron Rodgers wollte sich hier noch nicht geschlagen geben und zog sein patentiertes Quick Pass Game auf, sodass der Pass Rush um TJ Watt, der permanent von 2 oder 3 Spielern bearbeitet wurde, nicht zum Zuge kam. So arbeitete man sich hier das Feld hinunter und kam erneut in Scoring Range, musste sich aber damit genügen, ein Field Goal zu nehmen. Aber erneut war man nicht erfolgreich, denn diesmal war Defensive End Dean Lowry mit seiner Hand am Ball und verhinderte die drei Punkte für die Gäste.
Die Offensive wurde in diesem Drive hauptsächlich von Najee Harris getragen , der die zweite Woche in Folge für über 100 Yards lief, kam zu Beginn des vierten Quarters in die Redzone. Kurz hatte man die Angst, dass man hier wieder nur ein Field Goal mitnehmen würde, aber Russell Wilson fand Van Jefferson in der Endzone für seinen ersten Touchdown in Black and Gold.
12 Minuten sind in der NFL genug Zeit fĂĽr ein Comeback und mit einem Quarterback wie Aaron Rodgers allemal. So war man nicht verwundert, dass die Jets erneut ĂĽber das Feld kamen, denn das Tackling der Steelers war phasenweise immer noch non-existent. Man zwang die Jets, die sich jetzt keine Field Goals mehr leisten konnten, in ein 4th Down an 25 Yard Line. Dann gab es einen Throwback-Moment zwischen Mike Tomlin und Aaron Rodgers: Die Steelers hatten 12 Mann auf dem Feld und Aaron Rodgers nutzt diese Free Plays gerne aus, aber Mike Tomlin zog das Timeout und wie bereits 2021 gab es das beidseitige Kopfnicken zwischen Coach und QB.
Das danach ausgefĂĽhrte 4th Down wurde von Keeanu Benton zu Boden geschlagen und mit noch fast acht Minuten zu Spielen sollten die Steelers den Ball wieder bekommen.
Die Steelers beendeten den Drive, in dem es zwei nicht erfolgreiche Challenges gab, am Ende durch einen Najee Harris Touchdown mit 26 Sekunden auf der Uhr.
Auch wenn die QB Leistung in der ersten Hälfte dürftig und das Tackling der Defense phasenweise hanebüchen war, kann man unterm Strich von einem hochverdienten Sieg sprechen.
Man hat die Jets in der zweiten Halbzeit nicht punkten lassen und 31 Punkte in Folge gemacht. Selber hat man keine Fehler gemacht und das Duell um die Time Of Possession klar gewonnen.
Nächste Woche kommen die Giants zum Monday Night Game ins Acrisure Stadium , das durch die Zeitumstellung bereits um 01:15 deutscher Zeit beginnen wird.
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