Review at Bengals

12 · 02 · 24

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Review at Bengals

Steelers gewinnen Shootout in Cincinnati

Die Steelers sind am ersten Advent zu den Bengals im Paycor Stadium zu ihrem dritten AFC North Duell in Folge gereist, nachdem es in den ersten zehn Wochen der Saison kein einziges gab. Die Voraussetzungen waren klar: Die Steelers wollten nach der Niederlage gegen die Browns beweisen, dass es nur ein Ausrutscher war und die Bengals mussten gewinnen, um ihre kleinen Playoff-Hoffnungen am Leben zu halten.

Die Bengals wussten im Laufe der Saison mit einer dominanten Offensive zu überzeugen, die durch die löchrige Defense immer sehr viele Punkte auflegen musste. Komplett andere Vorzeichen hatten die Steelers vor dem Spiel, wo die Offense in der Regel immer nur mehr Punkte machen musste, als die Defense zugelassen hat.

Aber bei dem 44:38 Shootout kam so vieles anders als erwartet. Denn das erste Big Play im Spiel sollte von der Cincinnati-Defense kommen. Nachdem die Bengals mit einem 3 and Out starteten, standen die Steelers bei einem 3rd&3 an der eigenen 45-Yards-Linie. Russell Wilson wollte George Pickens auf einer Slant anwerfen, dieser ging aber bei sehr viel Kontakt, der innerhalb der ersten fĂĽnf Yards erlaubt ist, im Duell gegen Cornerback Cam Taylor-Britt zu Boden und der DB der Bengals konnte den Ball abfangen und zum Pick-6 zurĂĽcktragen.

Die Steelers lieĂźen sich durch diesen frĂĽhen Schock nicht verunsichern und antworteten selbst mit ihrem ersten Touchdown. Najee Harris brachte die Steelers fast im Alleingang als Runner und Receiver in die Redzone und dort sollte endlich mal wieder ein Touchdown gelingen. Wilson fand Pickens an der Sideline und dieser konnte hinter seinen Blockern aus 17 Yards in die Endzone laufen.

Damit war das erste Quarter noch nicht vorbei, denn Chase Brown konnte 55 seiner insgesamt 70 Rushing Yards in einem Drive machen, womit er am Ende mit einem Touchdown die Bengals erneut in FĂĽhrung brachte.

Die Steelers waren dadurch aber wenig irritiert und Russell Wilson bewegte seine Offensive weiterhin effektiv ĂĽber den Platz. Die Offense stand mit dem Ablauf des ersten Quarters vor der Red Zone der Bengals. Diese wurde aber gar nicht erst betreten, denn mit dem ersten Play im zweiten Spielabschnitt fand Russell Wilson wieder einmal Calvin Austin III in der Mitte des Feldes fĂĽr einen 23 Yards TD-Pass.

Joey Porter Junior spielte vermehrt gegen den Nummer-2-Receiver Tee Higgins, der aber vermutlich vielen anderen Franchises der klare Nummer-1-Receiver sein würde. Das Matchup wurde von beiden Spielern intensiv geführt, aber JPJ zog am Ende die Flaggen gegen sich. So auch in diesem Drive der Bengals, wo am Ende eine Defensive Pass Interference die Offense an die 1 Yard Line stand. Durch ein Tackle for Loss von Cam Heyward ging es zwar einmal drei Yards zurück, aber am Ende fan Joe Burrow seinen #1 Receiver Ja’Marr Chase in der Endzone für vier Yards und die erneute Führung der Bengals. Es waren zu diesem Zeitpunkt in diesem Spiel erst etwas mehr als 20 Minuten gespielt und bereits 35 Punkte gefallen!

Und die Steelers machten dort weiter, wo sie aufgehört hatten, und glichen erneut aus. So wie Chase Brown vorher, gelang es auch den Steelers, einen Drive komplett über ihren neuen Running Back aufzuziehen. Auch begünstigt durch Strafen gegen die Bengals-Defense, war es am Ende Najee Harris, der sich aus zehn Yards in die Endzone verabschiedete.

Jemand, der in den letzten Wochen und gerade nach dem Browns Spiel sehr viel Kritik abbekommen hat, ist TJ Watt. Die Gegner nahmen ihn zu leicht aus dem Spiel und er hatte kaum – statistischen – Impact auf das Spiel. Aber im nächsten Drive der Bengals war er da, als man ihn brauchte. Die Bengals standen schon wieder in der Hälfte der Steelers und Watt kam an Joe Burrow heran und schlug ihm den Ball aus der Hand. Am Ende hatte Preston Smith das Ei in der Hand und die Steelers waren im Ballbesitz. Aus dem Turnover sollten die Steelers wieder Punkte machen, aber das erste Mal nicht via Touchdown, sondern durch Chris Boswell, der am Ende aus 50 Yards sicher verwandelte. 24:21.

Die Steelers waren nun das erste Mal in Führung und ein kleiner Spoiler an dieser Stelle, diese sollten sie an diesem Abend auch nicht mehr hergeben. In ihrem nächsten Drive waren die Bengals zu ihrem zweiten Punt gezwungen, da Right Guard Alex Cappa bei einem 4th&1 vor der Two Minute Warning an der eigenen 39 Yard Line für einen False Start geflaggt wurde, über den man zumindest diskutieren kann – aber wir wollen hier keine einzelnen Schiri Entscheidungen in den Vordergrund stellen.

So bekamen die Steelers vor der Halbzeit noch einmal den Ball und wollten mit dem Wissen, dass man in der zweiten Halbzeit ebenfalls mit Ballbesitz starten würde, noch einmal aufs Scoreboard kommen. Jaylen Warren und Pat Freiermuth fanden immer wieder Lücken und Soft Zones in der Defense der Bengals und brachten die Steelers so erneut in die Redzone der Hausherren. Hier wählte Mike Tomlin den sicheren Ansatz mit Chris Boswell, um keinen Turnover zu kreieren und die Steelers gingen mit sechs Punkten Vorsprung in die Halbzeit

Nach der Halbzeit ging es wieder mit Russell Wilson und der Steelers-Offensive los. Man dachte sich wohl aller guten Dinge sind drei und schickte Chris Boswell fĂĽr ein 42 Yard Field Goal auf den Platz. Leider hatte Defensive End Joseph Ossai etwas dagegen und seine Pranke blockte das Field Goal von Boswell.

So kamen die Bengals das erste Mal in der zweiten Hälfte an den Ball und mühten sich die folgenden 7:35 Minuten „nur“ 48 Yards über das Feld, damit am Ende Kicker Evan McPherson aus 38 Yards das Spiel verkürzte.

Bei den Steelers spürte man, dass man nachlegen wollte und getragen durch Najee Harris, der immer wieder Runs über fünf bis sechs Yards machte, bewegte sie sich wieder über das Feld. Am Ende war es dann Pat Freiermuth, der eindeutig ein Faible für Spiele in Cincinnati hat, der von Russell Wilson auf seinem Spot in der löchrigen Zone Coverage der Bengals bedient wurde und einen 25 Yard Touchdown zum 34:24 erzielte.

Nun führte man mit 10 Punkten und die Bengals sollten im nächsten Drive den Ball wieder schnell an die Steelers abgeben. Cam Heyward, der ein bärenstarkes Spiel machte, übte so viel Druck auf Burrow aus, dass dieser den Ball nicht sauber platzieren konnte. Dieser Wurf rutschte Tee Higgins durch die Finger und fiel dem dahinter lauernden Donte Jackson in die Arme, der seine fünfte Interception in diesem Jahr fing.

Aber leider machten die Steelers aus dieser Möglichkeit nichts und schickten das erste und einzige Mal Corliss Waitman auf den Platz und er zeigte, dass sein verhauener Punt gegen die Browns nur ein Ausrutscher war und nagelte das Ei an die 10 Yards Line der Bengals.

Wenn es mit dem ersten Turnover nicht klappt, dann schieben wir einen zweiten hinterher. Diesmal war es mit Nick Herbig der andere Wisconsin Edge Rusher bei den Steelers, der Joe Burrow das Ei aus der Hand schlug. Dieser Fumble wurde von Payton Wilson aufgesammelt und der Rookie Linebacker lief mit dem Ball in die Endzone zur 17 Punkte FĂĽhrung.

Mit elf Minuten verbleibender Spielzeit mussten die Bengals jetzt scoren und das sollte ihnen schnell gelingen. Zwei schnelle Plays brachte sie in die Hälfte der Steelers und dann war es erneut das Duell Porter Jr. Vs. Higgins, was die Herren in den Zebra-Jerseys in ihren Bann zog und mit einer DPI in der Endzone gegen die Steelers gewertet wurde. Der fast schon fällige Touchdown ging dann auch auf das Konto von Higgins.

Nun wollten die Steelers möglichst viel Zeit von der Uhr nehmen und nach Möglichkeit noch einmal auf das Scoreboard kommen. Am Ende hat man 4 ½ Minuten Spielzeit von der Uhr genommen und Chris Boswell hat noch ein Field Goal zum 44:31 nachgelegt.

Das war auch wichtig, denn Ja’Marr Chase hatte in diesem Drive sein einziges Big Play in diesem Spiel und trug den Ball fĂĽr 49 Yards an die Endzone der Steelers. Dort fand Burrow dann Iosivas in der Endzone und die Steelers fĂĽhrten nur noch mit sechs Punkten.    

Jetzt hieß es nur noch die Two Minute Warning überstehen und ein neues First Down holen, denn die Bengals hatten keine Timeouts mehr. Nach zwei Harris-Läufen für insgesamt sechs Yards kam Justin Fields zu seinem zweiten Snap auf das Feld. Die Bengals wussten, was passieren würde, aber die Ausführung auf Seiten der Steelers war im Vergleich zur Vorwoche so gut, dass Fields diesmal für sieben Yards laufen konnte und noch im Feld zu Boden ging, dass die Uhr weiterlief.

Minkah Fitzpatrick kam wieder zu seinen Snaps als Victory Back auf das Feld und die Steelers gewannen den Shootout in Cincinnati und stehen jetzt bei 9-3, was bedeutet, dass Mike Tomlin auch in seiner 18. Saison als Headcoach wieder keine Losing Season haben wird.

Fazit:

Positiv können wir festhalten:

Die Steelers können auch mit ihrer Offensive Spiele gewinnen. Gegen eine Top 5 Offense der Liga konnten die Steelers offensiv mithalten, das war für die meisten vor diesem Spiel eines der großen Fragezeichen für die Steelers in dieser Saison.

Ein paar Stats for Nerds:

Die positiven Seiten: Russell Wilson ist der erste QB seit Big Ben, der ĂĽber 400 Yards geworfen hat, die Steelers haben das erste Mal seit 2018 mehr als 40 Punkte erzielt.

Die negativen Sachen: George Pickens ist erneut mit negativen Aktionen aufgefallen und stand kurz vor der Ejection durch die Refs. Mike Tomlin sprach das entgegen seiner Art öffentlich auf der Pressekonferenz an.

Joey Porter Junior war erneut Opfer seiner Spielweise und Auslegung der Referees.

Beides macht keine ultimativen Kopfschmerzen, weil man sie bereits mit dem Wissen gedraftet hat, man sollte es aber auch nicht als gegeben hinnehmen und nichts ändern. Aber das ist den Spielern und den Steelers vermutlich bewusster als uns Laien.

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