Die Offseason der Cincinnati Bengals

written by Henning Kutz
9 · 01 · 24

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Erneut mit vielen Vorschusslorbeeren ging es für die Raubkatzen aus dem Südwesten Ohios in die vierte Saison der Joe-Burrow-Ära. Die Bengals sahen dabei viel Licht und viel Schatten bis es in Woche 11 gänzlich dunkel wurde, weil eben jener Quarterback mit einer Handgelenksverletzung die Segel der Saison streichen musste. Dennoch konnte das Team unter Ersatz-QB Jake Browning die Saison positiv abschließen, wenn es auch nicht für die Playoffs reichte.

Free Agency

Abgänge:

  • Chidobe Awuzie (CB, Titans)
  • Markus Bailey (LB, Cardinals)
  • Tyler Boyd (WR, Titans)
  • DJ Reader (DT, Lions)
  • Max Scharping (G, Eagles)
  • Irv Smith Jr. (TE, Chiefs)
  • Josh Tupou (DT, Ravens)
  • Jonah Williams (T, Cardinals)
  • Joe Mixon (RB, Texans)

Zugänge:

  • Geno Stone (S, Ravens)
  • Zack Moss (RB, Colts)
  • Mike Gesicki (TE, Patriots)
  • Sheldon Rankins (DT, Texans)
  • Vonn Bell (S, Carolina Panthers)
  • Trent Brown (OT, Patriots)
  • Logan Woodside (QB, Falcons)

Viel gibt es nicht über die 2023er Saison der Bengals zu sagen. Bemerkenswert ist auf jeden Fall, dass man aus 5-5 und mit einem verletzten Joe Burrow unter Ersatzmann Jake Browning noch einen positiven record erzielen konnte. Obgleich es auch nicht für die Playoffs gereicht hat, zeigt es, wie gut dieses Team ist. Und es ist zu erwarten, dass es genauso weiter geht. Keiner der Abgänge tut wirklich weh, die Neuzugänge passen gut ins Bild. Einzig der Abgang von Joe Mixon konnte nicht kompensiert werden. Nicht nur, dass ich im aktuellen Roster keinen RB sehe, der eine 1000-Yards-Season auflegen kann, es werden auch die ca. 400 Air-Yards fehlen. Dafür müssen die Bengals eine Lösung finden.

Auf der defensiven Seite des Balls hat sich ebenfalls nicht viel verändert. Im Gegenteil. Das Backfield der Bengals zählt mit den Zugängen Stone und Bell zu den besten der Liga. 

Der Abgang von DJ Reader reißt natürlich eine Lücke in die Defense-Line, aber sowohl Sheldon Rankins (Free Agency), als auch Kris Jenkins (Draft), werden dort kurz- bzw. langfristig weiterhelfen.

Draft Picks

·         Runde 1 / Pick 18: OT Amarius Mims, Georgia

·         Runde 2 / Pick 49: DT Kris Jenkins, Michigan

·         Runde 3 / Pick 80: WR Jermaine Burton, Alabama

·         Runde 3 / Pick 97: DT McKinnley Jackson, Texas A&M

·         Runde 4 / Pick 115: TE Erick All, Iowa

·         Runde 5 / Pick 149: Josh Newton, TCU

·         Runde 6 / Pick 194: TE Tanner McLachlan, Arizona

·         Runde 6 / Pick 214: DE Cedric Johnson, Mississippi

·         Runde 7 / Pick 224: S Daijahn Anthony, Cincinnati

·         Runde 7 / Pick 237: C Matt Lee, Miami

Das erste Joe-Burrow-Jahr scheint nachhaltig in den Köpfen des Coaching Staffs geblieben zu sein. Man will eine Verletzung von Joe Burrow, aufgrund einer schlechten Line, auf keinen Fall riskieren. Amarius Mims, den auch viele gerne bei den Steelers gesehen hätten, ist hier der logische erste Pick. Um den Abgang von DJ Reader auszugleichen, wurde in der zweiten Runde, wie schon gesagt, mit Kris Jenkins nachgelegt. Jermaine Burton soll dann wohl die Kompensation von Tyler Boyd sein und McKinnley Jackson in der dritten Runde ein solider Defensive Lineman, wovon man gerade in der AFC North nicht genug haben kann.

Saison-Ausblick 2024:

Die 2023er Saison muss Joe Burrow schnell aus dem Kopf kriegen und wieder an die Leistungen aus den Jahren ´21 und ´22 anknüpfen. Der Verlust von Joe Mixon, der nicht nur am Boden ein verlässlicher Runner war, sondern auch im Passspiel durchaus ein Faktor sein konnte, tut hier natürlich weh. Ich wage zu bezweifeln, dass Zack Moss ein adäquater Ersatz sein wird. Der Ball der Bengals wird daher in 2024 hauptsächlich durch die Luft bewegt werden. Sei es über die bekannte Connection mit Ja´marr Chase, Tee Higgins, dessen Vertrag verlängert wurde, oder via Tight-End-Neuzugang aus Miami bzw. New England, Mike Gesicki. Und damit Joe Burrow weiterhin ungestört Bälle verteilen kann, wurde seine Line weitestgehend zusammen gehalten. Der Kicker ist nach wie vor eine sichere Bank: Evan McPherson.

Die Verstärkungen im Backfield weisen darauf hin, dass es weniger Shootouts geben soll, Cam Taylor-Britt, Jordan Battle, Geno Stone, DJ Turner III und Ex-Steeler Mike HIlton als Nickel-Corner, werden gegnerische Quarterbacks vor Probleme stellen und die Front Seven wirkt lediglich auf den Linebacker Positionen unterbesetzt. In der Mitte Hill/Rankins und über Außen Hubbard/Hendrickson sind vier brandgefährliche Disruptoren. 

Guckt man sich aber die Tiefe an, könnte man in der Defensive den ein oder anderen Ausfall verkraften, offensiv ist das Brett aber sehr dünn gezimmert. Angefangen bei WR3 Andrei Iosivas über die ohnehin schwächste Position in der Bengals Offense, der Runningback bis hin zum Left Tackle Nummer 2, dessen Platz im Depth Chart einfach leer ist.

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