Preview Week 15: Steelers at Eagles

written by Tobias Neumann
12 · 14 · 24

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Mit dem Sieg im Rückspiel gegen die Browns stehen die Steelers nun bei 10 Siegen und damit nur noch einen von der sicheren Playoffteilnahme entfernt. Vier Spiele haben sie dafür zur Verfügung. Vier Spiele allerdings, die alle kein Spaziergang werden. Zwei divisionsinterne Duelle gegen die Ravens und Bengals, sowie ein Spiel gegen die Chiefs – den aktuellen AFC Spitzenreiter – und am kommenden Sonntag um 22:25 Uhr deutscher Zeit gegen die Eagles, die mit elf Siegen bei zwei Niederlagen auf Platz zwei der NFC stehen.

Das Matchup mit den Eagles ist eines der ältesten in der Geschichte der Steelers und auch sonst gibt es zahlreiche Verflechtungen beider Teams. Da man sich aufgrund der verschiedenen Conferences bis vor kurzem maximal alle 4 Jahre und nur alle 8 im heimischen Stadion sah, tun sich – trotz zahlreicher Bemühungen der NFL, das “Battle of Pennsylvania” zu bewerben – viele Fans schwer damit, das Duell “Rivalry” zu nennen.

Auf einen Blick

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Team Update

Die Steelers haben im vergangenen Spiel bewiesen, dass sie in der Lage sind, auch ohne George Pickens eine schlagkräftige Offense auf das Feld zu stellen. Das werden sie auch gegen die Eagles tun müssen. Pickens’ Oberschenkelverletzung scheint doch hartnäckig genug, um ihn ein weiteres Spiel zu schonen. Coach Tomlin ist nicht der Typ, der seinen besten Receiver auf der Bank lässt, wenn er zu 100% fit wäre, auch wenn dieser Gedanke zur Zeit seinen Weg durch die Social Media Welt findet. Er ist aber sehr wohl der Typ, der einen etwas angeschlagenen Leistungsträger für einen – inzwischen sehr wahrscheinlichen – Playoff Run schont.

Defensive Tackle Larry Ogunjobi konnte die ganze Woche mit einer Leistenverletzung nicht trainieren und wird auch am Sonntag nicht auf dem Platz stehen. Montravius Adams ist zwar als Rückkehrer von der Injury Reserve vorgesehen, dass er wirklich spielt und so auch einige Snaps von Ogunjobi auffangen würde, ist laut Report aber fraglich.Ebenfalls nicht spielen wird Safety DeShon Elliott (Oberschenkel). Seinen Platz neben Minkah Fitzpatrick wird voraussichtlich Damontae Kazee einnehmen.

Im Freitagstraining verletzte sich dann noch Backup Offensive Tackle Calvin Anderson. Sein Einsatz ist fraglich, würde aber ohnehin erst bei einer Verletzung der beiden Starter zustande kommen.

Gegnercheck

Auch der Report aus Philly ist recht lang. Für das Spiel treten die Eagles aber mit der vollen Kapelle an. Alle Spieler bis auf Backup Receiver Britain Covery, der zuvor auf IR stand, kurz spielte und seit zwei Wochen wieder “out” ist, konnten für Sonntag fit gemeldet werden.

Offense

Philly hat schon vor dieser Saison mit Quarterback Jalen Hurts, Receiver A.J. Brown und einer der vielleicht besten O-Lines der Liga ein wahres Offensives Powerhouse auf den Rasen gestellt. In der Offseason gelang es dann, Running Back Saquon Bakley unter Vertrag zu nehmen. Mit dem Ex New Yorker wurden die Eagles zu dem einzigen Team, das noch mehr läuft als die Steelers. Bei 5,2 Yards pro Versuch fallen sie aber eher in die Kategorie “laufen weil wir können” statt “laufen weil wir wollen”. Hinzu kommt Quarterback Jalen Hurts, der bekanntlich dazu in der Lage ist, problemlos selbst die Beine in die Hand zu nehmen. Barkley führt die Liga derzeit mit den meisten Rushing Yards (1.623) und Yards pro Versuch (6,1) an, Hurts positionsübergreifend mit Rushing Touchdowns (13).

Viel wurde gemutmaßt, wie sich die Line entwickeln würde, sobald Center Jason Kelce in den Ruhestand geht. Es stellt sich aber heraus, dass die Eagles alles richtig gemacht und vorausgeplant haben. 2022 zogen sie Center Cam Jurgens in der zweiten Runde. Er spielte anschließend zwei Jahre neben Kelce als Guard und rückte mit dieser Saison nach innen auf die Centerposition. So gelang es, den Übergang fließend zu gestalten. Hinzu kommt, dass sie mit den Tackles Jordan Mailata und Lane Johnson, sowie den Guards Landon Dickerson und Mekhi Becton generell viel Qualität in ihrer Fünferkette haben. Als Ergebnis hat Hurts in der Pocket so viel Zeit wie kein anderer Quarterback und Barkley geben sie im Schnitt fast 3 Yards vor Kontakt.

Defense

Auf der anderen Seite des Balls sind es weniger die großen Namen als das hohe Grundniveau der Einheit, mit der Philly aufläuft. Das merkt man vor allem an der Front. Den Eagles fehlt ein dominanter Einzelspieler, der im Pass Rush früh Druck erzeugen kann. Edge Rusher Josh Sweat und Interior Lineman Jalen Carter kommen zwar beide auf knapp 50 Pressures, Fehler beim Quarterback wie Sacks oder Interceptions bleiben meist aber aus. Oft sind diese Pressures ohnehin eher die Folge guter Coverage als die eines schnellen Schlagens der Blocker. Bei nur 19% der Snaps kommen sie dem gegnerischen QB nah. Das liegt, neben der Personalsituation, auch daran, dass man mit nur bei etwa jedem fünften Snap – und damit sehr wenig – blitzt. Dieser Ansatz macht sich besonders gegen erfahrene, passstarke Quarterbacks bemerkbar, die die Zeit in der Pocket nutzen und in aller Ruhe die Defense lesen, bis sich ein Receiver findet.

Generell profitiert die Secondary aber von diesem “high floor” Ansatz. Statt einzelne Receiver aus dem Spiel zu nehmen, macht man es dem Quarterback unabhängig von seinem Ziel möglichst schwer. Rookie Cornerback Cooper DeJean, der vor dem Draft für viele auch bei den Steelers auf der Liste stand, hat sich sehr gut in die Einheit eingegliedert.

Key Matchups

  • RB Saquon Barkley <-> Steelers Run Defense
  • C Cam Jurgens <-> Keeanu Benton
  • DT Jalen Carter <-> Mason McCormick
  • CB Cooper DeJean <-> Calvin Austin III

Fazit

Auf dem Papier ist es erst einmal schwer, größere Schwachstellen der Eagles zu finden. Dafür ist das Team zu gut ausbalanciert. Überschätzen sollte man das Team und ihren Record aber nicht. Von ihren elf Siegen endeten sieben mit einem Abstand von nur einem Score und damit auch bis zum Ende noch einholbar. George Pickens wird gegen die Defense mit ihrem schematischen Ansatz besonders fehlen, der Plan der Steelers wird aufgrund der starken Coverage aber ohnehin viel Laufspiel enthalten. Gefährlich wird es, sollte die Eagles Offense früh mit mehreren Scores in Führung gehen, da eine, in der Regel passintensive, Aufholjagd nur schwer gelingen wird.

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