Preview Week 15: Steelers @ Colts
Die beiden letzten Wochen waren schwer für die Fans in Schwarz-Gold, das kann man wohl kaum schöner beschreiben. Auch wenn die Steelers schon immer einen gewissen Hang dazu hatten, gegen besonders schlechte Gegner zu schwächeln, sind zwei Niederlagen in Folge gegen Teams, die an diesem Punkt eher um den Platz auf dem Draft-Board denn um die Playoffs kämpfen, natürlich nicht einfach. Ich bleibe aber dabei, dass in dieser Offense, selbst mit dem aktuell zur Verfügung stehenden Personal, mehr steckt als sie uns bisher bereit war zu zeigen.
Weekly update
Der initiale Injury Report konnte einem diese Woche mal wieder die ohnehin schon schlechte Stimmung vermiesen. Ganze 9 Spieler haben am Dienstag nicht voll trainiert, 4 davon gar nicht. Am Mittwoch kam dann noch Receiver Diontae Johnson mit einer Knieverletzung hinzu. Bis auf Kenny Pickett, der weiterhin seinen bereits operierten Knöchel schont und am Samstag definitiv nicht spielen wird.
Bis auf Isaac Seumalo, der mit einer Schulterverletzung keinen Snap im Training nahm, für Samstag aber immerhin als “fraglich” gemeldet wurde, konnten sich aber alle weiteren Spieler soweit erholen, dass sie fit für das Game gegen die Colts sind. Reicht es für Seumalo nicht, wird Backup Nate Herbig übernehmen.
Für Kenny wird erneut Mitch Trubisky starten, der diese Woche auch alle dafür notwendigen Snaps im Training bekam. Bisher wirkte er auf dem Feld noch sehr unsicher, wurde aber eben auch im ersten Game spontan eingesetzt und hatte für das zweite nur die verkürzte Woche zur Vorbereitung zur Verfügung. Backup Mason Rudolph wird jedoch nicht, wie von einigen Fans gefordert, Platz hinter Center Mason Cole nehmen.
Gegnercheck
Das Team aus Indianapolis konnte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten doch über die Saison hinweg steigern und auch wenn sie zuletzt gegen die Bengals eine Niederlage mit nach Hause nehmen mussten, waren doch vier der letzten fünf vergangenen Spiele Siege. Mit nun sieben Siegen und sechs Niederlagen stehen die Colts punktgleich mit den Steelers. Und offenbar lieben sie enge Spiele genauso wie wir, immerhin endeten 3 der Games erst in Overtime.
Offense
Quarterback Gardner Minshew spielt diese Saison das erste Mal seit seiner Zeit in Jacksonville wieder als Starter. Trotz recht ordentlichem Support aus dem Team konnte er aber bislang eher wenig durch eigene Leistungen überzeugen. 63% seiner Bälle brachte er diese Saison an den Mann, warf insgesamt für 2.524 Yards aber auch nur 11 Touchdowns bei 8 Interceptions. Seitdem All-Pro Running Back Jonathan Taylor verletzt an der Seitenlinie verweilen muss, ist Minshew zusätzlich gezwungen, mehr zu passen, um den nun fehlenden Impact im Run Game zu kompensieren, selbst wenn #2 Zack Moss in dessen Abwesenheit einen wirklich ordentlichen Job macht. Immerhin läuft Moss für 4,3 Yards im Schnitt und fand dabei bereits 5 mal die Endzone.
Receiver Michael Pittman ist jetzt schon nur 16 yards von seiner zweiten 1.000 Yards Saison entfernt und wird von Minshew natürlich entsprechend gefüttert. 138 mal warf er diesen an. Das Duell Pittman gegen Porter Junior wird daher nicht wenig Einfluss auf das Game haben. Nehmen wir Minshew seine Nummer 1 weg, ist dieser gezwungen, stattdessen unbequemere Lösungen zu wählen, die wir wiederum nutzen könnten.
Fundament dieser ganzen Offense ist ohne Zweifel die Offensive Line. Neben Ryan Kelly und Quenton Nelson liefert auch der österreichische Tackle Bernhard Raimann in seiner zweiten Saison richtig ab. Zusammen mit Right Tackle Braden Smith war man fast durch die Bank gut besetzt und konnte für Ruhe im Pass- sowie Power im Run Game sorgen. Smith kämpft allerdings schon die halbe Saison über mit diversen Verletzungen. Aktuell ist er auch gegen uns mit einer Knieverletzung als “Out” gemeldet. Stattdessen wird sich Rookie Blake Freeland in den Weg von T.J. Watt stellen müssen, der nach kurzer Zeit im Concussion Protocol vermutlich wieder den Großteil der Snaps spielen wird.
Defense
Auch die Defense aus Indianapolis kommt primär über ihre Front. Während Veteran-Tackle DeForest Buckner die Mitte unsicher macht, kommen Samson Ebukam und Ex First Round Pick Kwity Paye über außen Richtung Quarterback. Zusammen sammelten die drei bereits 22 Sacks über die Saison. Schwer zu glauben also, dass sie Mitch Trubisky nicht unter Druck setzen werden, womit er bekanntermaßen seine Probleme hat. Die Colts spielen allerdings mit vier Linemen an der Front und Nummer vier, Dayo Odeyingbo, könnte zumindest beim Run zum Faktor für das Steelers Game werden, wenn man Buckner auf der anderen Seite, zur Not mit Double Blocks, aus dem Weg räumt.
Das Linebacker Corps der Colts gehört dahinter allerdings nicht zu den Stärken des Teams. Besonders in Coverage musste man in der Mitteldistanz häufig Federn lassen. Middle Linebacker Zaire Franklin lässt über 80% der Pässe in seine Richtung zu. Nachdem die Steelers post-Canada die Mitte des Feldes wiedergefunden haben, dürfte dies ein gern genommenes Matchup werden.
Im Backfield sieht es dann ähnlich aus. Beide Outside Corner sind alles andere als unschlagbar und auch tief im Feld sieht es nicht gut aus, sofern der starke Pass Rush die tiefen Bälle auch zulässt. Ein Highlight gibt es allerdings in der Coverage: Slot Corner Kenny Moore II. Der Veteran hatte zuletzt gegen die Bengals drei Interceptions, zwei davon als Pick Six. Besonders bei den nach wie vor in Pittsburgh beliebten Screens und kurzen Out Routen muss Mitch aufpassen, dass die Wurfstrecke nicht von Moore unterlaufen und abgefangen wird.
Key Matchups
- WR Michael Pittman <-> Joey Porter Jr.
- T Blake Freeland <-> T.J. Watt
- DT DeForest Buckner <-> Mason Cole
- LB Zaire Franklin <-> Pat Freiermuth
- QB Mitch Trubisky <-> Kenny Moore II
Fazit
Stand jetzt besetzen sowohl die Colts als auch die Steelers einen Wildcard-Spot für die Playoffs, werden einen davon aber womöglich nach dem nun anstehenden Duell an eines der dahinter lauernden Teams abgeben müssen. Es geht also diesmal, vielleicht das erste Mal überhaupt diese Saison, konkret um etwas. Immerhin wird eines der beiden Teams die Möglichkeit verlieren, sich aus eigener Kraft in den Playoffs zu halten. Und da tun sich beide Teams auf dem Papier nicht viel. Es sollte also erneut ein spannender Football Abend werden.
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