Nach der Niederlage gegen Baltimore stehen die Steelers nun mit 10 Siegen bei 5 Niederlagen gleichauf. Der Divisionssieg ist also noch offen. Selbst bei einem Sieg im nächsten Spiel wäre dieser bei einer gleichzeitigen Niederlage der Ravens nicht sicher, da diese ebenfalls den gleichen Record in der Division haben und mit einem Sieg gegen die Browns in Woche 18 an uns vorbeiziehen würden. Das harte Saisonende macht sich bemerkbar und auch das bevorstehende Weihnachtsspiel ist keine Ausnahme. Nach nur drei Tagen Pause empfängt man am Mittwoch, 25. Dezember, um 19 Uhr in Pittsburgh mit den Kansas City Chiefs das Team mit dem aktuell besten Record der Liga.

Auf einen Blick

Team Update

Trotz der kurzen Woche kehren einige Spieler von der Verletztenbank zurück aufs Feld. Allen voran Wide Receiver George Pickens, der die letzten drei Spiele wegen einer Oberschenkelverletzung pausieren musste. Das allein ist schon wichtig für die Offense. Zumal Ben Skowronek wegen einer Hüftverletzung weder trainieren konnte noch spielen wird. Skowronek hatte während der Abwesenheit von Pickens viele Snaps bekommen und insgesamt einen guten Eindruck hinterlassen. Cornerback Joey Porter Jr. war die ganze Woche über fraglich, nachdem er sich im Spiel gegen die Ravens am Knie verletzt hatte. Die Steelers meldeten ihn gegen die Chiefs am Dienstag im Abschlussbericht als inaktiv. Cornerback Donte Jackson und Safety DeShon Elliott kehrten hingegen nach zwei vollen Trainingstagen zurück und verstärken damit wieder das Backfield. Justin Fields (Abdomen) trainierte nur eingeschränkt und gilt als fraglich. Defensive Tackle Larry Ogunjobi (Leiste) und Special-Teamer Tyler Matakevich trainierten voll und werden spielen.

Gegnercheck

Die meisten Spieler der Chiefs konnten in der kurzen Woche voll trainieren und wurden als fit gemeldet. Nicht so Chamarri Conner, der Starting Nickel Corner, der nach einer Gehirnerschütterung seit Woche 15 weder trainieren noch spielen konnte. Auch Backup Offensive Tackle D.J. Humphries wird aufgrund einer Oberschenkelverletzung nicht spielen können.

Offensive Tackle Jawaan Taylor und Defensive Tackle Chris Jones, beide Starter, trainierten nur eingeschränkt und wurden von den Chiefs als fraglich für das Spiel gemeldet.

Offense

Die Chiefs verlassen sich weiterhin auf Quarterback Mahomes und sein Passspiel. Sie geben ihm aber auch die Offense gegeben, die er dafür braucht. Das Receiving Corps ist mit DeAndre Hopkins und Marquise Brown gut besetzt. Seit dieser Saison komplettiert Xavier Worthy die Einheit. Der Speedster wurde von Kansas City in der ersten Runde des diesjährigen Drafts ausgewählt, nachdem er beim Combine den Rekord für die schnellste Zeit über 40 Yards gebrochen hatte. Das Ziel war klar: Sie wollten endlich einen Ersatz für Tyreek Hill, der Mahomes den Weg für tiefe Bälle geebnet hatte. Worthy wird entsprechend eingesetzt und gibt dem Spiel eine entsprechende vertikale Komponente, spielt als Rookie aber nicht auf dem Niveau, das Hill einst mitbrachte. Sein Spiel abseits des reinen Speeds ist ausbaufähig und er fällt immer wieder durch unnötige Drops auf. Auf Travis Kelce können die Chiefs aber weiterhin bauen. Der Tight End ist Lieblingsanspielstation und Sicherheitsnetz von Mahomes und holt nicht selten noch viel aus verloren geglaubten Spielzügen heraus.

Das Laufspiel ist eher eine Ergänzung im Gameplan. Die Chiefs werden durch den gefährlichen Pass eher tief verteidigt, was ihnen die Möglichkeit gibt, mit immer wieder eingestreuten Läufen Yards zu generieren. Die Runningbacks Kareem Hunt und Isiah Pacheco sind dabei weniger der Faktor und haben beide vor allem nach Kontakt Probleme. Ihr Spiel basiert mehr auf der soliden Blockarbeit der Line und den leichten Boxen, die der Gegner gegen die Chiefs spielt.

Defense

Bei den Chiefs denkt man normalerweise nicht an ein dominantes Defensivspiel. Die Unit gibt dem Team aber eine solide Basis und sollte nicht unterschätzt werden. Mit 5,5 Yards pro Versuch liegt sie immerhin auf Platz 7 der Liga und auch bei den Turnovers braucht sie sich nicht zu verstecken. Natürlich hilft es, dass nur ein Team seine Defense weniger auf dem Feld hat und man den Großteil des Spiels fit und ausgeruht auflaufen kann. 

Gerade gegen den Lauf lässt man dabei wenig zu, sei es im offenen Feld oder kurz vor der Endzone. Ein Faktor dabei ist Defensive Tackle Chris Jones, der die Lücken im Laufspiel stopft. Aber auch im Passspiel ist er gefährlich. Jones hat die meisten Pressures der Liga und erzeugt ständig Druck auf den Quarterback, was es der Secondary wiederum leichter macht, den Pass zu verteidigen. Wie oben beschrieben, ist es jedoch nicht sicher, dass Jones spielen kann. Sein Ausfall wäre für die Defense der Chiefs ein herber Rückschlag.

Key Matchups

• TE Travis Kelce <-> Patrick Queen
• C Creed Humphrey <-> Keeanu Benton
• DT Chris Jones <-> Mason McCormick
• CB Trent McDuffie <-> George Pickens

Fazit

Die Chiefs scheinen auf den ersten Blick ein übermächtiger Gegner zu sein, haben ihre Spiele in dieser Saison aber immer nur knapp gewonnen. Die Steelers sind also alles andere als chancenlos. Hinzu kommt, dass wir an Weihnachten wieder zu Hause im Acrisure Stadium spielen, das sich immer wieder als wichtiger Faktor erwiesen hat. Die starke Offensive der Chiefs und auf der anderen Seite der wieder ins Team zurückgekehrte George Pickens sollten zudem Faktoren für ein Spiel mit vielen Punkten sein.