ach diesem Spiel herrscht pure Enttäuschung. Die Arizona Cardinals gehören nicht ohne Grund zum Bodensatz der Liga. Aber was die Steelers bei dieser 10:24-Niederlage veranstaltet haben – da fehlen die Worte. Ein echter Rückschlag, nachdem es vor einer Woche beim Sieg über die Bengals bergauf zu gehen schien.
Die Partie begann eigentlich vielversprechend mit einem funktionierenden Laufspiel und zwei schönen Pässen von Kenny Pickett auf George Pickens. Leider stockte der Drive in der Redzone, zumindest sprang mit einem Field Goal von Chris Boswell aber eine 3:0-Führung heraus. Danach ging bei der Offense aber nicht mehr viel, in den nächsten drei Drives gab es drei Punts mit nur einem einzigen First Down.
Die Cardinals glichen zwischenzeitlich aus, begünstigt durch zwei lange Strafen gegen die Steelers-Defense, die ansonsten kaum etwas zuließ. Mit knapp unter fünf Minuten im zweiten Viertel zu spielen kam es aber zu einem Knackpunkt: Die Steelers-Offense zeigte mal wieder einen guten Drive und war nahe der Goal Line, als Pickett bei Third Down selbst loslief und kurz vor der Linie zu Boden gebracht wurde. Das Problem vor allem: Der Quarterback verletzte sich am Knöchel und sollte nicht mehr ins Spiel zurückkehren.
Mitch Trubisky ersetzte Pickett und die Offense spielte 4th&Goal an der Ein-Yard-Linie aus. Warum man aber in Shotgun herauskam, sollte hinterfragt werden. Der Lauf über Najee Harris wurde jedenfalls gestoppt und es gab keine Punkte. Arizona übernahm den Ball und überquerte die 99 Yards, vor allem über Tight End Trey McBride, den die Steelers nicht gedeckt bekamen. Er war es dann auch, der Sekunden vor Ende der ersten Hälfte mit einem Catch den Touchdown erzielte; 10:7 Cardinals. Dann ging es in die Pause – in eine lange Pause.
Knapp 45 Minuten dauerte die Halbzeit, der Kickoff für das dritte Viertel wurde wegen eines Unwetters verschoben. Um 21.20 Uhr deutscher Zeit ging es weiter. Die Cardinals hatten dabei zuerst den Ball, die Defense aber forcierte ein Three&Out. Die Offense um Trubisky kam dann zunächst langsam voran, bis ein erneut schlechter Snap von Center Mason Cole für einen Fumble des Quarterbacks sorgte, der den Ball nie unter Kontrolle bekam. Schon in der ersten Hälfte gab es so eine Szene, da rettete Pickett den Ball aber noch. Trubisky gelang das hier nicht, die Cardinals schnappten sich das Leder an der 21 der Steelers.
Es dauerte dann auch nicht lange, dann stand es 17:3: Nach einer Pass-Interference-Strafe gegen Joey Porter Jr. in der Endzone war Arizona an der Ein-Yard-Linie, von wo James Conner den Ball für sechs Punkte hineintrug. Zum folgenden Kickoff kam es dann erst einmal nicht, das Wetter hatte sich wieder verschlechtert und es gab eine weitere Unterbrechung mit noch 7:38 Minuten im dritten Viertel.
Nach weiteren 40 Minuten Pause startete die Partie dann ein drittes Mal. Einige Fans hatten da schon die Heimreise angetreten, das war auf den Rängen auch deutlich zu sehen. Verübeln konnte man es ihnen nicht. Zwar schafften die Steelers über Trubisky und Pickens eine lange Third-Down-Conversion, doch dann war der Drive Mitte der Cardinals-Hälfte auch wieder vorbei. Zu allem Überfluss verschoss Boswell ein Field Goal, was aber sicher auch dem extrem schlechten Wetter geschuldet war.
Ansonsten bleibt nicht mehr viel zu sagen. TJ Watt verletzte sich auch noch und gesellte sich damit zu Pickett, Isaac Seumalo und Elandon Roberts (wobei Watt später zurückkam) – auf der Pressekonferenz sollte Mike Tomlin eine gebrochene Hand von Minkah Fitzpatrick der Liste hinzufügen.Die Aussichten für kommenden Donnerstag, wenn es schon weiter geht, könnten besser sein. Unter dem Strich war es ein erbärmlicher Auftritt, bei dem die Cardinals den Spielstand noch auf 24:3 aus ihrer Sicht hochschraubten. Am Ende gab es noch einen Touchdown von Diontae Johnson zur Ergebniskosmetik.
Nun geht es also gegen die New England Patriots. Wir sind ja alle schnell dabei, uns über die immer mal wieder grottenschlechten Matchups beim Thursday Night Football lustig zu machen. Die Realität ist: Wir gehören dazu. Und das tut weh.
Auf der anderen Seite: Ein Record von 7-5 ist in Ordnung. Die Matchups in den kommenden Wochen – beginnend selbstverständlich am Donnerstag – geben es her, dass die Steelers noch ein paar Spiele gewinnen. Da werden wir sehen, wie diese Pleite gegen Arizona einzuordnen ist.
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