Review Week 14 vs. Browns
Die Revanche für die Niederlage vor zwei Wochen ist geglückt: Die Pittsburgh Steelers haben die Cleveland Browns mit 27:14 geschlagen, ihre Spitzenposition in der Division behauptet und mit einem 10-3-Record die Playoffs nahezu sicher. Selbst der #1-Seed der AFC ist noch in Reichweite.
Das Narrativ nach diesem Sieg wird außerhalb Pittsburghs wohl wieder keines sein, das den Steelers Anerkennung gibt. Begründet sein dürfte das vor allem in den ersten fünf Possessions der Partie. Die endeten bei der Steelers-Offense so: Punt, Field Goal (nach kurzem Feld), Punt, Punt, Punt. Erst danach folgte der erste Touchdown durch einen Run von Najee Harris; zuvor hatte Keeanu Benton einen Screen-Pass von Browns-Quarterback Jameis Winston abgefangen und mit dieser Interception für eine gute Feldposition gesorgt.
Der Touchdown und ein weiteres Field Goal wenig später brachte eine 13:7-Führung zur Halbzeit. Die Browns hatten einen starken Drive früh im Spiel, bei dem Winston einen Touchdown-Pass auf Jerry Jeudy warf. 35 Yards, der längste Touchdown-Pass gegen die Steelers in der gesamten bisherigen Saison. Danach lief aber auch bei Cleveland nicht viel, die Steelers-Defense zeigte gegen den Lauf eine gute Leistung, gegen den Pass weitestgehend auch, so lange eben die Front Druck ausüben konnte.
Dass Browns-Kicker Dustin Hopkins direkt vor und nach der Pause jeweils ein machbares Field Goal vergab, half natürlich und gibt dem oben erwähnten Narrativ Futter. Doch im dritten Viertel zogen die Steelers mit zwei Touchdowns davon und das hatte vor allem mit den Steelers zu tun und wird hoffentlich auch an anderer Stelle nicht unerwähnt bleiben.
Beim ersten Touchdown konvertierten die Steelers zuvor ein 3rd&10, was früh in der Partie ein großes Problem war; 2/8 war die Rate in der ersten Hälfte bei Third Down. Dabei geriet Wilson etwas unter Druck, zeigte aber gutes Pocket-Movement und Freiermuth half seinem Quarterback, indem er die freie Stelle in der Zone-Coverage fand. Es folgte eine Completion über 21 Yards. Danach trug Running Back Jaylen Warren den Ball zweimal weit nach vorne und in der Redzone bissen die Browns auf einen Run Fake zu Warren, sodass Wilson einen einfachen Touchdown-Pass auf Van Jefferson hatte. Das waren gutes Playdesign und gutes Playcalling.
In ihrem nächsten Drive hatten die Browns ein 4th&1 an der 49 der Steelers, welches sie ausspielten. Da zeigte Elandon Roberts ein überragendes Play, flog ins Backfield und stoppte Jerome Ford für fünf Yards Raumverlust und den Turnover on Downs. Bei der Steelers-Offense gelang danach mal ein tiefer Pass auf Mike Williams, kurz danach warf Wilson einen Laser zwischen zwei Verteidiger hindurch direkt in den Lauf von Freiermuth – Touchdown. Mit diesem 27:7 war das Spiel quasi durch und das hatte nicht nur mit dem Unvermögen der Browns, sondern auch mit der Stärke der Steelers zu tun.
Im Schlussviertel gelang Cleveland noch ein Touchdown und Cordarrelle Patterson unterlief ein Fumble, der aber folgenlos blieb, weil James Pierre noch einen Pass von Winston abfing. Danach hätte Cleveland den Ball noch einmal bekommen, doch ein muffed Punt von Kadarius Toney landete wieder bei den Steelers, Najee Harris holte ein First Down und dann war Schluss.
Letztlich bleibt zu sagen: Ja, die Browns haben mit einigen wirklich dämlichen Strafen, vergebenen Field Goals und den üblichen Winston-Picks mitgeholfen beim Steelers-Sieg. Aber das ist Football und die Browns bleiben eben die Browns. Die Steelers hatten nach der Pause ihren Groove gefunden und waren klar besser. Und das ohne den mit Abstand besten Wide Receiver George Pickens; dafür lieferten Scotty Miller, Mike Williams und Van Jefferson (neben dem wiedermal sehr starken Freiermuth) ein paar Plays.
Und über die Defense müssen wir eh nicht reden. Cam Heyward brachte wieder mal zwei Sacks, die Rückkehr von Alex Highsmith war sofort zu merken und TJ Watt ist TJ Watt. Wenn er keinen Sack holt, zerstört er eben das Laufspiel des Gegners.
“Das Spiel hat nicht so begonnen, wie wir es wollten”, meinte Head Coach Mike Tomlin. Doch die Mannschaft habe in die Spur gefunden. “Die Defense hat uns kurze Felder und Splashes gegeben, um uns als Team ans Laufen zu kriegen.” Das Special Team habe das Spiel mit dem Fumble kurz vor Schluss dann beendet. “Das ist, was Teams tun. Sie machen Plays in allen drei Phasen. Sie ziehen sich aneinander hoch, wenn eine Sache nicht so läuft, wie man es gerne hätte. Ich bin dankbar für den Sieg. AFC North Football. Wir nehmen ihn mit und gehen weiter.”
Als nächstes stehen die Philadelphia Eagles auf dem Spielplan, am kommenden Sonntag um 22.25 Uhr deutscher Zeit in Philadelphia. Ein Erfolg dort würde die Chancen auf den #2-Seed erhöhen; aktuell liegt Buffalo nur aufgrund des “Strength of Victory” noch vorne. Die Steelers werden bei den Eagles aber eine gute Leistung auch in der ersten Hälfte brauchen, um den Sieg einzufahren.
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