Nach der Heimniederlage gegen die New York Jets gab es im Laufe der Woche die offizielle Änderung im Depth Chart, das Kenny Pickett ab sofort der Starting Quarterback der Pittsburgh Steelers sein würde. Der “Spark” der letzten Woche gab den Steelers-Fans eine kleine Hoffnung, dass man bei den hoch favorisierten (+14 Punkte) Bills evtl. doch etwas mitnehmen könnte. Aber nicht nur das Ergebnis sollte ungemütlich werden, auch das Wetter mit Winden von 20 mph (32,2 km/h) war ebenso unangenehm und man sollte am Ende mit einer empfindlichen 3:38-Niederlage zurück nach Pittsburgh reisen.
Die Bills sollten den Ball zuerst bekommen und als Returner Taiwan Jones den Kickoff zuerst nicht festmachen konnte, erlaubte es den Steelers in Person von Tre Norwood ein Tackle an der 2 Yard Line zu machen. Die Bills sollten also direkt an bzw. in der eigenen Endzone starten und nach zwei Läufen für null Yards stand man bei vor einem langen 3 & 10 mit der Gefahr hier 3 & Out zu gehen oder gar einen Safety zu kassieren. Aber Josh Allen hatte andere Pläne und fand seinen Receiver Gabe Davis, der sein 1:1-Duell gegen Levi Wallace gewann und durch einen Stellungsfehler von Tre Norwood untouched zu einem 98-Yards-Touchdown zum 7:0 für die Bills durchlaufen konnte.
Das Highmark Stadium hatte nun Stimmung und nachdem James Pierre den Kickoff ebenfalls nicht festmachen konnte, war es Bills Cornerback Taron Johnson, welcher den an der 21 Yard Line der Steelers recovern konnte. Die Defense der Steelers stand nun also direkt wieder auf dem Platz, konnte es – auch dank Strafen gegen die Bills – diesmal besser machen und die Bills zu einem Field Goal zwingen. Hier sollte Cam Heyward den Versuch aus 49 Yards von Kicker Tyler Bass blocken und hielt die Steelers so weiterhin nur einen Score in Rückstand.
So sollte die Offensive der Steelers das erste Mal auf den Platz kommen und Quarterback Pickett bewegte seine Offense in einem Drive, der zwölf Plays andauern sollte in die Redzone der Bills. Man musste am Ende aber auf ein Field Goal gehen, da Diontae Johnson bei einem Pass an die Sideline – wie bereits in der letzten Woche – mit einem Fuss knapp Out of Bounds war und die Bills erfolgreich durch eine Challenge overturnen ließen. Das Field Goal aus 29 Yards verwandelte Chris Boswell zum 3:7 sicher.
Auf Seiten der Bills rollte die Offensive weiter und sei es durch die Luft oder auf dem Boden, die Steelers bekamen Josh Allen weiterhin nicht in den Griff und so führte dieser die Bills schnell in die Redzone der Steelers. Aber auch hier sollte die Defense der Steelers nach dem Motto “Bend but don’t Break” standhalten und die Bills bei einem erneuten Field Goal halten. Dieses Mal war Kicker Tyler Bass aus 35 Yards erfolgreich und stellte den Abstand von sieben Punkten zum 10:3 wieder her.
Der nächste Drive der Steelers wird offiziell als 3 & Out gewertet, aber auch nur, weil das 2nd Down Play, das ein neues First Down gewesen wäre, zurückgenommen wurde aufgrund einer Strafe und die Bills kamen erneut an der eigenen Redzone in Ballbesitz. Aber auch das erneute mit dem Rücken zur Wand stehen irritierte die Bills zuerst nicht weiter. Denn auch hier befreite man sich erneut aus der Situation und arbeitete sich erneut an den Rand der Redzone der Steelers. Und erneut sollte die Defense der Steelers den Bills keine Punkte erlauben. Denn Ex-Bills Cornerback Levi Wallace konnte im 1:1 gegen Receiver Gabe Davis die Oberhand behalten, den Ball von Josh Allen picken und die Steelers wieder in Ballbesitz bringen.
Und auch aus dem nächsten Drive sollten die Steelers sich wieder mit einem 3 & Out vom Ballbesitz verabschieden und den Ball den Bills an der 38 Yard Linie geben. Auch die Bills sollten den Ball nicht lange in ihren Reihen halten. Unterschied zu den Steelers? Die Bills machten einen 1-Play-Touchdown. Gabriel Davis setzte sich eng gecovered im 1:1 gegen Minkah Fitzpatrick als Single High Safety durch und konnte am Ende den Ball aus dessen Händen zum 17:3 reißen.
Ein weiterer 3 & Out Drive der Steelers und ein Punt von nur 26 Yards durch Pressley Harvin gab den Bills nur das halbe Feld zum Überbrücken. Nach einem 15 Yard Lauf von Singletary kassierte man noch eine 15 Yard Strafe und die Bills waren direkt wieder in der Redzone der Steelers. Hier sollte Josh Allen seinen Star Receiver Stefon Diggs suchen und zum Touchdown finden um die Führung innerhalb kürzester Zeit auf 24:3 auszubauen.
Pickett und die Steelers wollten hier nun Antworten und man schaffte es, länger auf dem Feld zu bleiben. Mit einem variablen Passing Game mit vier verschiedenen Anspielstationen kamen die Steelers in die Redzone der Bills. Am Ende war man bei einem 4th & 5 aber nicht gewillt dafür zu gehen und entschied sich für das sichere Field Goal. Aber Chris Boswell sollte aus 33 Yards nicht erfolgreich sein und die Bills kamen an Ihrer 23 Yard Line wieder in Ballbesitz.
Bei den Bills hieß es nun Time Management, denn man wollte vor der Halbzeit seinen Drive so viel Zeit wie möglich von der Uhr nehmen. Und das sollte auch gelingen und man bewegte den Ball bis in die Two Minute Warning an die Red Zone der Steelers. Und auch diesen Drive sollten die Bills mit einem Touchdown Pass von Josh Allen beenden, diesmal war es Rookie Receiver Khalil Shakir, der zum Touchdown aus 24 Yards zum 31:3 bedient werden sollte.
Die Interception von Kenny Pickett beim Versuch, bei noch 23 Sekunden auf der Uhr wenigstens in Field Goal Reichweite zu kommen, ist rein für die Statistik relevant, für die Leistung selbst nicht.
Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel klar gelaufen und für die Steelers sollte es in der zweiten Halbzeit nur noch um Schadensbegrenzung gehen. Die Bills auf der anderen Seite spielten nun mit einer soften Coverage, kamen aber noch mit ihrer Starting Defense auf das Feld. Trotzdem bewegte Pickett den Ball mit der Offense über den Platz und in die Redzone der Bills. Man kam erneut in eine 4th Down Situation und diesmal entschied man sich aggressiv dafür zu gehen, wurde aber leider nicht belohnt.
Auf der anderen Seite kamen die Bills weiterhin mit Josh Allen und Co. auf den Platz – geschenkt wurde den Steelers hier nichts. Die Bills marschierten auch weiter über das Feld bis an die Goal Line der Steelers. Hier war es aber erneut Cam Heyward, dem ein Big Play gelingen sollte, als er Rookie Tight End Quintin Morris den Ball aus der Hand schlug und Cornerback Josh Jackson den Ball vor Stefon Diggs in der Endzone zum Touchback aufsammeln konnte.
Auf Seiten der Steelers machte man damit weiter wo man seit Beginn der zweiten Halbzeit mit begonnen hatte und bewegte den Ball weiterhin über das Feld und in Richtung Endzone der Bills. Aber je näher man dieser kam, desto mehr kam man ins Stocken. So entschied man sich für ein 45 Yard Field Goal durch Chris Boswell – aber auch bei diesem Versuch verzog der Kicker der Steelers und es hieß zu Beginn des letzten Viertels weiterhin 31:3 für die Bills. Ein weiterer werMUTHstropfen ist der Verlust von Tight End Pat Freiermuth, der nach einem Catch einen heftigen Hit kassiert hat und direkt ins Concussion Protokoll kam.
Dies sollte nun der letzte Drive werden, in dem die Bills Ihrer Starting Offense auf dem Feld hatten und bewiesen dies auch mit der Connection Allen auf Diggs für 41 Yards im ersten Play des Drives. Als im nächsten Drive Rookie-Runningback James Cook den Ball aus 24 Yards in die Endzone zum 38:3 Endstand lief.
Kenny Pickett und seine Offense waren hier nicht bereit aufzugeben und fingen nach einem Touchback an Ihrer eigenen 25 Yard Line an. Es gelang den Steelers wie in der gesamten zweiten Hälfte, sich über das Feld in die Nähe der Bills Endzone vorzuarbeiten, aber auch die Probleme, in dieser erfolgreich zu sein, setzten sich fort. Nach dem zweiten verschossenen Field Goal und angesichts des Spielstandes gingen die Steelers auf Risiko und gingen leider wieder leer aus.
In den nächsten 3 Drives tauschten beide Teams Punts nach 3 & Out aus und die Steelers kamen so 6 ½ Minuten vor Ende des Spiels an der eigenen 20 Yard Line nochmal in Ballbesitz. Man wurde das Gefühl nicht los, dass die Steelers alles dafür taten, noch einmal aufs Scoreboard zu kommen. Die Story dieses Drives ist auch schnell erzählt – bis in die Redzone der Bills arbeitete man sich erneut gut vor und kam dann wieder ins Stocken. Erneut wurde der vierte Versuch ausgespielt und erneut schaffte man kein neues 1st Down zu erreichen. Somit blieb Bills Backup QB nichts mehr zu tun, außer das Spiel mit zwei QB Kneels zu beenden.
Fazit:
Gegen einen der klaren Favoriten auf den AFC Titel und den Super Bowl sah man die an vielen Stellen herrschenden Missstände im Team der Steelers. Josh Allen zerlegte die durchaus ersatzgeschwächte Defensive der Steelers in Ihre Einzelteile und wurde nicht umsonst zum AFC Offensive Player of the Week gewählt.
Die Offensive ist zwar – gerade in der zweiten Hälfte – verbessert aufgetreten, aber am Ende fehlt die Konsequenz die Drives welche man gut aufbaut auch zu Ende zu bringen. Zudem ist und bleibt das Playcalling mehr als Fragwürdig und die Receiver lassen die Offense bzw. Kenny Pickett mit Drops zu oft im Stich! Und was kann man sonst zu Kenny Pickett sagen? Ganze 52-Mal hat Pickett den Ball am Sonntag geworfen und knapp 330 Yards Raumgewinn gemacht. Ein Zeichen, dass die Coaches ihm grundsätzlich vertrauen. Klar, nicht alle Entscheidungen waren Richtig, nicht alle Pässe waren on Point, aber das er bei einem QB Slide einen harten – für viele einen illegal – Hit so wegsteckt und sich am Ende mit Shaq Lawson anlegt, sind “positive” Zeichen, dass er in die NFL gehört und die Steelers führen kann.
In diesem Spiel hat man deutlich gemerkt, dass die Steelers Defensive die Ausfälle von TJ Watt, Akhello Witherspoon und Terrell Edmunds nicht verkraften, geschweige denn kompensieren kann. Wenn dann noch Spieler – wie Minkah Fitzpatrick – auf dem Feld stehen, welche nicht bei 100 Prozent ihrer Kräfte sind, dann wird das Problem nicht gerade kleiner. Hier kann man in den nächsten Wochen nur hoffen, dass die Verletzten zurückkehren und die Defensive sich dadurch stabilisieren kann.
Am Sonntag empfängt man im heimischen Heinz Field die 3-2 stehenden Tampa Bay Buccaneers mit Ihrem Star Quarterback Tom Brady.
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