Review Week 5 vs. Cowboys

written by Andre Vilshöver
10 · 07 · 24

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Oops….. we did it again?!?

Kann man sich zwei Spiele in Folge gefühlt selber schlagen? Die Pittsburgh Steelers können dies nach der 20:17 Niederlage gegen die Dallas Cowboys an dieser Stelle von sich behaupten. So ist man von einem 3-0 Team innerhalb von zwei Wochen zu einem 3-2 Team geworden und die Baltimore Ravens haben durch Ihren Sieg gegen die Cincinnati Bengals den ersten Platz in der AFC North übernommen.

Das Spiel, das durch ein heftiges Gewitter über dem Stadion mit einer 90 minütigen Verzögerung angepfiffen wurde, begann erneut mit einem Steelers Team, was nicht so richtig ins Spiel fand. Zwar konnte man auf den ersten Drive der Dallas Cowboys, welcher in einem Field Goal von Kicker Aubrey endete, mit einem eigenen Field Goal antworten, danach kam aber nicht mehr viel. Die nächsten vier Drives der Steelers sollten wie folgt enden: Punt, Punt, Punt und End of Half.

Da man die Cowboys selbst bei nur einem weiteren Field Goal halten konnte und zwei Turnover erzeugte, ging man nur mit drei Punkten Rückstand in die Kabine. Man hatte sich auf Seiten der Steelers vorgenommen, CeeDee Lamb aus dem Spiel zu nehmen, was mit 5 Receptions für 62 Yards auch gelang. Dafür wurde die Secondary der Steelers aber von WR Jalen Tolbert und Tight End Jake Ferguson regelmäßig düpiert.

Besonders auffällig war die über weite Strecken schwache Leistung von Donte Jackson, der zwar eine Interception in Hälfte eins fing, aber in vielen Situationen einen oder mehrere Schritte zu spät war. Zudem hatten die Cowboys Rookie Beanie Bishop im Slot als Schwachstelle ausgemacht. Auch in dieser Woche hat die Steelers Defensive Federn lassen müssen: Nick Herbig ist mit einer Oberschenkelverletzung im dritten Quarter aus dem Spiel gegangen und DeMarvin Leal musste mit einem Stinger ebenfalls vom Feld. Damit blieben auf OLB nur TJ Watt und Jeremiah Moon übrig.

Das TJ Watt nun bei 101 Sacks steht und als schnellster Spieler nach Reggie White die Marke von 100 Sacks geknackt hat, dürfte diesen in Anbetracht der Niederlage wenig interessieren.
Im Interview vor der Halbzeit wurde Coach Mike Tomlin gefragt was man in der zweiten Halbzeit besser machen müsse um Zugriff auf das Spiel zu bekommen und die Antwort hätte nicht mehr Tomlin-like sein können: “Wir müssen aufhören uns selber in den hintern zu treten, erst dann können wir uns auf den Gegner konzentrieren”
Gemeint waren hier wieder unnötige Strafen, aber auch die mangelnde Umsetzung der Plays ließ in der ersten Hälfte oft zu wünschen übrig.

Die zweite Halbzeit begann und die Steelers konnten den Ball bewegen. Sie beendeten den ersten Drive nach Wiederanpfiff mit einem Touchdown. Es klingt komisch, dies so zu sagen, aber Backup Quarterback Kyle Allen war hier der Türöffner für den Drive. Allen war für zwei Plays auf dem Feld, nachdem Justin Fields nach einem harten Hit vom unparteiischen Concussion Spotter aus dem Spiel genommen wurde. Nachdem Fields gecleared war, konnte er den Drive aber beenden und am Ende war es Connor Heyward, der den Touchdown Pass für 16 Yards fing.

Nachdem man im nächsten Drive der Cowboys das Field Goal aus 38 Yards blocken konnte, hatte man die Chance das Momentum mitzunehmen und die Führung weiter auszubauen, gab aber den Ball sehr schnell wieder an die Cowboys ab. Das lag auch daran, dass man einen besten Receiver nicht in sein Spiel einbinden konnte. George Pickens wurde zwar von Justin Fields immer wieder gesucht, am Ende blieb dieser heute aber bei drei Catches, sieben Targets und 27 Yards.
Den Ballbesitz sollten die Gäste nutzen, um in Führung zu gehen. Die mangelnde 3rd Down Verteidigung der Steelers zog sich auch in diesem Drive durch wie ein roter Faden, denn 3rd & Long war für die Cowboys selten ein Problem. Oder man killt sein Momentum selbst, wenn man die Cowboys via Sack an der 38 Yards Line stoppt, man sich aber durch ein Defensive Holding Penalty ein neues First Down einhandelt. So wären es am Ende möglicherweise nicht sieben, sondern drei Punkte gewesen.

Mit der 13:10 Führung für die Gäste aus Dallas übernahm man den Ball wieder im letzten Quarter, aber ein 3 & Out später waren die Cowboys wieder am Zug. Genau der richtige Moment um Renegade zu spielen und am Ende hatte es auch wieder den gewünschten Effekt: Joey Porter Junior fing einen Pass von Dak Prescott auf Jalen Tolbert ab und brachte die Steelers wieder an den Ball.
Der Funke von Renegade sprang auch auf die Offensive über, denn Justin Fields bewegte seine Unit über das Feld und in die Redzone der Cowboys. Begünstigt durch Strafen kam man noch etwas näher an die Endzone und nutzte den in der Liga etablierten Shovel Pass zum Tight End und Pat Freiermuth tankte sich aus 6 Yards in die Endzone.

Mit weniger als 5 Minuten auf der Uhr sollte man also mit 4 Punkten in Führung gehen und die Cowboys waren zum Touchdown gezwungen. Aber Dak Prescott und seine Offense ließen sich dadurch nicht beirren und arbeiteten sich das Feld hinunter immer weiter in die Hälfte der Steelers. Der hier immer wieder eingestreute Run, der in den ersten Wochen nicht funktionierte, war hier ein probates Mittel, weil die Steelers Defense, die über 30 Minuten auf dem Platz stand, auf der letzten Rille lief.
Mit 52 Sekunden hatte am Ende die 1st & Goal Situation, welche an der 1 Yard Linie gestoppt wurde, bevor beim nächsten Play Elandon Roberts quasi per Flugkopfball ein Fumble gegen den über die Line springenden Running Back Rico Dowdell erzeugte – der freie Ball viel leider Dak Prescott vor die Hände, sodass dieser den Ball vor dem heran stürmenden Miles Killebrew sichern konnte.
Im nächsten Play war es dann soweit und die Cowboys gingen in Führung. Und es passt zur Story des Spiels, dass es am Ende Wide Receiver Jalen Tolbert war, der den Touchdown fing.

Mit 15 Sekunden auf der Uhr versuchten die Steelers einen tiefen Shot, der aber nichts brachte und mit den restlichen sieben Sekunden versuchte man das selten erfolgreiche Spiel mit der heißen Kartoffel was am Ende in einem Fumble durch einen Offensive Lineman endete.

Wide Receiver George Pickens griff nach Spielende Jourdan Lewis in die Facemask und wird dafür sicherlich im Laufe der kommenden Woche von der NFL bestraft. Auch schien er heute von Mike Tomlin an der kurzen Leine gehalten worden zu sein, denn Pickens war nur in 34 von 57 Plays auf dem Feld. Van Jefferson und Calvin Austin als Referenz in 46 bzw. 44 Snaps. Die Begründung von Tomlin, ihn zu minimieren wie Cam Heyward in der Defense, um seine Produktivität zu steigern, kauft dem Head Coach niemand so wirklich ab.

So stand am Ende die zweite Niederlage, wo man auf dem Papier der Favorit war und als Verlierer vom Platz ging. Die Gründe sind gewiss vielschichtig und nicht auf einen herunterzubrechen, aber wenn dein Running Back nur 42 Rushing Yards hat und gleichzeitig dein Leading Receiver mit 35 Yards ist, sollte zumindest eines der Probleme offensichtlich sein.

Bis zur nächsten Partie haben die Steelers einiges zu aufzuarbeiten. Bringt man Russell Wilson? Wer spielt im Slot? Wie stoppt man 3rd Downs?
Es steht am Sonntag um 22:05 die Partie bei den Las Vegas Raiders an.

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