Review Week 6 @ Raiders

written by Tobias Neumann
10 · 14 · 24

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Lang ist es her, dass man sich als Steelers Fan mal entspannt zurücklehnen und bei gesundem Ruhepuls das Spiel genießen konnte. Und selbst diese Woche sah es zu Beginn nicht danach aus, dass es eines dieser Spiele werden würde. Justin Fields und seine Unit eröffneten die Partie gegen die Raiders mit einem Drive, der erst an der gegnerischen 34 Yard Linie und in einem Field Goal für Chris Boswell endete. Doch die Raiders antworteten stark. 10 Plays später stand Running Back Alexander Mattison inklusive Ball in unserer Endzone und es machte sich dieses mulmige Gefühl breit, wieder so ein knappes Spiel zu sehen, in dem man bis ins letzte Viertel der Führung hinterherrennt. Und dieser Verdacht erhärtete sich. Vier Versuche und eine Flagge später schickte Punter Corliss Waitman den Ball wieder zurück zum Kontrahenten, der den Ballbesitz aber ebenfalls nur für 3 Versuche behalten konnte.

Im folgenden Drive drehten die Steelers dann aber allmählich auf. Der bis dahin unauffällige George Pickens fing 2 Pässe für für 7 und 15 Yards und Sorgenkind Najee Harris hatte einen starken Run über 15 Yards. Am Ende stand man an der gegnerischen 31 und Boswell verkürzte auf 6:7. Es folgten zwei unauffällige Drives, die jeweils in einem Punt endeten, bevor die Steelers sich endlich wieder von ihrer starken defensiven Seite zeigten. T.J. Watt bekam bei einem Run von Dylan Laube Zugriff auf den Ball und schlug diesen aus den Händen des Backs. Keeanu Benton stand zu dem Zeitpunkt am günstigsten und sicherte den Ball für das eigene Team und einen kurzen, folgenden Drive ab der 30 Yard Line der Raiders.

Die Offense schaffte es allerdings wieder einmal nicht über 3 Versuche hinaus. Ganz im Gegenteil. Nach zwei kurzen Runs von Harris landete der Pass von Fields auf Pickens in den Händen des Verteidigers. Eigentlich! Kurz nach dem Pass lag im Backfield der Steelers eine gelbe Flagge als Folge eines zu forschen Plays von Defender Matthew Butler, der mit dem vollen Körpergewicht auf unserem Quarterback landete. Die Roughing-the-Passer-Strafe gab uns somit einen erneuten Versuch an der 12 Yard Linie. Doch so ganz wollte der Ball immer noch nicht in die Endzone. Harris lief einmal, Fields zweimal, bevor es ihm beim ausgespielten vierten Versuch dann doch gelang, den Ball auf eigenen Füßen über die Goalline zu bewegen. Die nun noch verbleibenden 34 Sekunden auf der Uhr reichten für Vegas nicht, um noch einmal in Scoring Reichweite zu gelangen und man trennte sich zur Halbzeit bei einem Spielstand von 12:7 für die Steelers. Nachdem Mike Tomlin noch für eine seiner gewohnt nichtssagenden Floskeln interviewt wurde, ging es für Coach und Team in die Kabine.

Nach der Pause erhielten die Raiders den Ball von uns, taten sich aber weiterhin schwer, diesen auch souverän über das Feld zu bewegen. Nach sechs Versuchen fand man sich an der eigenen 34 wieder und wollte den Ball Richtung Returner schicken, doch Steelers Edge Rusher Jeremiah Moon kam dem zuvor. Genau im richtigen Moment sprang er vor die Füße von Punter Cole. Den freien Ball konnte Beanie Bishop sichern und es gab ein erneutes kurzes Feld für unsere Offense. Einem kurzen Run Harris’ folgend bekam Fields keine Kontrolle über den gesnappten Ball. Der Fumble ging glücklicherweise in die Richtung von Running Back Jaylen Warren und der Ballbesitz wechselte nicht. Damit waren es lange 15 Yards bis zur Endzone, die Fields aber per Pass auf Pat Freiermuth überbrücken konnte. Dabei stand er allerdings schon vor der Line of Scrimmage und der Touchdown wurde wieder zurückgenommen, sodass es wieder einmal nur für ein Field Goal reichte.

Die Raiders wechselten nun zum Kurzpassspiel, kamen dabei aber nur auf insgesamt 4 Yards, gaben den Ballbesitz wieder ab und plötzlich kam gefühlt alles auf einmal. Recht früh im Drive wurde Fields unschön gesackt und man stand einem dritten Versuch und 18 Yards to go gegenüber. Der folgende Checkdown Pass auf Running Back Warren kam nicht ansatzweise weit genug für ein First Down, zum zweiten Mal am Abend lag aber ein Verteidiger der Raiders auf Fields. Flagge und 15 Yards Strafe waren die Folge. Es war damit auch das zweite Mal, dass die Raiders einen unserer – eigentlich erfolglosen – Drives künstlich am Leben hielten. Doch es wurde noch abenteuerlicher. Nach dem nächsten Play gab es plötzlich eine ungeplante Pause, als Rookie Center Zack Frazier verletzt am Boden lag. Er verließ das Spiel, testete wenig später an der Seitenlinie einige Snaps, kehrte aber nicht wieder zurück. Wie lange er ausfallen wird, bleibt abzuwarten. Ironischerweise war es genau das Play nach der Verletzung, in dem Najee Harris viel freigeblockten Raum fand, 36 Yards Richtung Endzone lief und mit einem letzten Hechtsprung den Ball gerade so über die Linie der Endzone buchsierte. Touchdown Nummer zwei. Spielstand 22:7.

Die Raiders versuchten es noch einmal und standen nach einem langen Ball auf Receiver Turner plötzlich in der Hälfte der Steelers. Von dort arbeiteten sie sich kontinuierlich nach vorn, bis ein Pass von Quarterback O’Connell den Weg von der Sechs-Yard-Linie in die Endzone fand. Die Referees hatten allerdings Bedenken und kurze Zeit später wurden die Punkte aufgrund eines Illegal Forward Pass Penalties wieder zurückgenommen. Es dauerte aber nur einen Spielzug, und man stand 1 Yard von der Steelers Endzone entfernt. Der folgende Laufspielzug in Richtung T.J. Watt fand sein Ende, bevor der Ball die Line of Scrimmage überhaupt überquerte. Den Ball konnte Watt dabei, zum zweiten Mal im Spiel, frei schlagen und Deshon Elliott, der generell mit einer sehr starken Performance glänzte, stand günstig genug, um diesen aufzunehmen und bis an die eigene 11 zurückzutragen. 

Spätestens jetzt ging es auf Seiten Pittsburghs darum, Zeit von der Uhr zu bekommen. Es wurde aber nicht wie gewohnt stur durch die Mitte gelaufen. Viel mehr verteilte Fields den Ball gekonnt an seine Receiver, setzte dabei Darnell Washington und Calvin Austin in Szene. Der Drive endete an der eigenen 44, die Uhr war aber um mehr als 5 Minuten verkürzt worden, was den Drive trotz nicht erzielter Punkte in gewisser Weise zum Erfolg machte. Und auch nach dem Ballwechsel wurde es nicht besser für Vegas. Nur drei Plays wurden gespielt. Das erste endete in einem Sack durch Captain Cam Heyward, der Pass beim zweiten wurde – ebenfalls durch Heyward – kurz hinter der Line geblockt, und beim Dritten hatte plötzlich Cornerback Donte Jackson den Ball tief im eigenen Rückraum in den Händen und trug diesen bis zur 7 des Gegners nach vorn. Von dort aus brauchte Justin Fields nur einen Versuch um, erneut auf eigenen Füßen, den Drive mit einem Touchdown zu beenden. 

Jetzt wurde es eng für die Gastgeber. 70 Yards galt es zu überbrücken mit 8 Minuten auf der Uhr und 16 Punkten im Rückstand. Und tatsächlich brachte O’Connell sein Team noch einmal in Schlagdistanz. Mit gezielten Pässen, zwei davon über 18 Yards, bewegte er die Raiders Offense 61 Yards weit und von dort per kurzem Pass auf Bachmann in die Endzone. Zum Ausgleich waren jedoch, neben einem weiteren Touchdown, auch zwei erfolgreiche Two Point Conversions notwendig. Somit spielte man den Extrapunkt von der 2 aus, konnte die benötigten zwei Punkte aber nicht erzielen.

Da man in nicht einmal 5 verbleibenden Minuten zwei Mal scoren musste, entschieden sich die Raiders für den Onside Kick, der den Weg in die Arme von Safety Fitzpatrick fand. Die Steelers nahmen eine weitere Minute von der Uhr und vergrößerten den Abstand per Field Goal auf 32:13. Den Raiders gelang es im Anschluss nicht mehr, Punkte auf das Board zu bringen und nach vier erfolglosen Versuchen gab man den Ballbesitz wieder an die Gäste ab, die zum Sieg abknien konnten.Insgesamt war es nach dem etwas chaotischen Einstieg eine ungewohnt entspannte Partie für die Steelers. Gerade in der Offensive konnten sich wichtige Spielmacher wie Fields, Pickens und Harris in Szene setzen und dem ein oder anderen zweifelnden Fan wieder in Erinnerung rufen, warum sie das Vertrauen der Coaches genießen. Doch auch die von Verletzungen geschwächte Defense hatte ihre Big Plays an der Line und im Backfield. Es ist schön, endlich mal ein Steelers Team zu sehen, bei dem stellenweise wirklich von vorn bis hinten alles klickt. Hoffen wir, dass sich das bis zur nächsten Woche, wenn die Jets nach Pittsburgh kommen, hält.

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