Nach dem Joint Practice mit den Buffalo Bills im Acrisure Stadium stellte sich Steelers Head Coach Mike Tomlin im Presseraum den Fragen der Vertreter:innen der Presse vor dem nächsten Preseason Spiel gegen die Buffalo Bills in der Nacht zum Sonntag.
Tomlin gab sich voll des Lobes für das gerade absolvierte Joint Practice. Die Bills seien ein guter Tanzpartner gewesen, denn gerade, dass sie ein 4-3 Team sind und die Steelers ein 3-4 Team, hat neue Erkenntnisse gebracht. So hat man die Arbeit von mehreren Tagen in die Arbeit von einem Tag gebracht, gerade für die Offensive Lines.
Die Bills haben in den letzten Jahren mit Sean McDermott, den Tomlin aus der gemeinsamen Zeit als Spieler am College kennt, eine stabile und kompetitive Organisation aufgebaut – etwas, was die Steelers selber sehr schätzen. Daher ist man froh, dass man mit so einem Team ein Joint Practice – in dessen Fokus auch die Special Teams Arbeit stand – absolvieren konnte. Beide Teams konnten so nah an richtigen Spielsituationen, Punts und Kickoffs trainieren und viele Erkenntnisse gewinnen.
Tomlin ist den Bills für die Bereitschaft, das Training zu absolvieren und für den reibungslosen Ablauf dankbar.
Nun kommt Tomlin zum Spiel:
Wie bereits mehrfach während der Woche angekündigt, wollen die Steelers mit einem inklusiven Ansatz in das Spiel – dies bedeutet, alle Spieler, die fit sind, sollen spielen.
Es ist wichtig, die Zeit, die man im Stadion auf dem Platz vor dem Start der Saison noch hat, zu nutzen und keinen Spieler zu schonen, um anderen Snaps zu geben. Gerade da man das nächste Spiel in Detroit hat, ist es für die Steelers wichtig, alle verfügbaren Spieler an Bord zu haben.
Es gibt aber ein paar Spieler mit dem Status Day-to-Day, da diese Training Camp Verletzungen haben, die etwas mehr als die üblichen Bumps und Bruises sind. Jeder dieser Spieler hat aber weiterhin die Möglichkeit, am Wochenende zu spielen, sofern es das grüne Licht gibt.
Für Russell Wilson ist es geplant zu spielen, er hatte eine sehr gute Woche und jeder Tag, der vergangen ist, hat ihn mehr in den Flow gebracht.
Die First Teams auf beiden Seiten des Balles sollen in dieser Woche um die 4 Drives spielen. Dies kann sich aber auch noch ändern, je nachdem, was man von ihnen sieht. Letzte Woche haben die beiden First Teams nur knapp 2 Drives gespielt.
Das Ziel in dieser Woche sind bessere Abläufe und Ausführungen als in der letzten Woche. Tomlin spricht hier explizit Strafen, Pre-Snap-Anpassungen und die Ballübergabe zwischen Center und Quarterback an. Das war, um es einfach zu sagen, Steelers beating Steelers.
Auch möchte Tomlin auf beiden Seiten des Balles besseren Possession Football spielen als letzte Woche – er räumt aber auch ein, dass man wie angekündigt in der letzten Woche auf diese Dinge in der Vorbereitung keinen Fokus gelegt hat.
Als Beispiele nennt Tomlin hier die ernüchternde 3rd-Down-Statistik von 0/5 in den ersten Drives und die Texans aus einem 3rd&8 einen Touchdown oder einem 3rd&16 ein 4th&Inches gemacht haben.
Auch hat man in den Special Teams zu viele Fehler gemacht:
- Schlechter Snap beim PAT
- Muffed Punt
- Strafe beim Kickoff Return
- Kein gute Net Punt Yards
Tomlin setzt hier auf eine signifikante Verbesserung in den Special Teams im zweiten Spiel. Dass man eine gute Trainingswoche hatte, stimmt Tomlin in diesem Punkt optimistisch, denn es ist wichtig, dass man ein Problem löst, bevor es zu einem wird.
Aus den Gesprächen mit Coach McDermott nimmt Tomlin mit, dass auch die Bills mit ihrem ersten Spiel (6:33 Niederlage gegen die Bears) nicht zufrieden sind. Somit treffen zwei Teams aufeinander, welche engagiert sein werden, um die Leistungen aus der Vorwoche zu widerlegen, was der Nährboden für ein gutes Spiel ist.
Damit beendet Mike Tomlin seinen Eröffnungsmonolog und öffnet den Raum für Fragen der Vertreter:innen der Presse:
Frage 1:
Ist Nate Herbig einer der Spieler mit Day-to-Day Status? Wenn er nicht spielen kann, wer wird dann Starting Center?
Coach T:
Ja, er ist einer der Spieler. Aber wie gesagt, wir schließen bis zur letzten Minute niemanden aus und daher kann ich noch nicht sagen, wer starten wird.
Frage 2:
Du hast gesagt, Russell Wilson wird spielen – wird er mit dem 1st Team oder dem 2nd Team spielen?
Coach T:
Er wird starten.
Frage 3:
Hatte T. J. einen Veteran Rest Day oder ist etwas anderes?
Coach T:
Es war ein Rest Day.
Frage 4:
Ist es wichtiger für Spieler wie Beanie Bishop oder Ryan Watts, im Special Team zu überzeugen als in der Defense auf dem Feld?
Coach T:
Ich denke, es ist nicht wichtiger, sie müssen sich in allen Bereichen beweisen. Je mehr sie sich zeigen können, desto besser ist es für sie und ja, die Special Teams sind ein wichtiger Teil davon.
Frage 5:
Wie schätzt du die Reaktion von Broderick Jones nach dem ersten Preseason Game ein? Heute hat er gegen Von Miller und Greg Rousseau trainiert und war in der Lage sich zu behaupten.
Coach T:
Training ist Training und ein Spiel ist ein Spiel. Ich freue mich darauf, ihn und die anderen am Samstag im Stadion zu sehen.
Frage 6:
Ändert die Verletzung von Troy Fautanu etwas daran, Broderick Jones Snaps auf Left Tackle zu geben?
Coach T:
Seine Vielseitigkeit ist seine Stärke, er hat auf beiden Seiten gespielt und daran wird sich nichts ändern. Ich sehe nicht, wie sich Troys Verletzung auf seine Vielseitigkeit auswirken soll.
Frage 7:
Wie zufrieden seid ihr mit dem Camp in Latrobe in diesem Jahr?
Coach T:
Ich bin von der Arbeit der Spieler in den Dingen begeistert, die wir nicht auf dem Platz messen können. Das ist einer der Gründe, warum wir zu einem Camp fahren und es nicht in der eigenen Facility machen. Ja, wir sind da, um unsere Skills, unser Wissen und unser Spiel zu verbessern, aber es gibt auch Komponenten auf dem Weg, das Team zu werden, was wir sein wollen, die man nicht trainieren kann. Und diese Entwicklung, die wir gesehen haben, lässt uns mit dem Camp sehr zufrieden sein.
Frage 8:
Was habt ihr auf dem Tape von Payton Wilson gesehen, was euch gefallen hat und was mehr wollt ihr sehen?
Coach T:
Es war ein sehr guter Start für ihn. Er war sowohl in den Special Teams als auch in der Defense sehr aktiv. Es ist mehr als realistisch anzunehmen, dass er mit mehr Snaps besser wird.
Frage 9:
Wie sieht der Plan für Justin Fields aus? Wie viele Drives wird er spielen?
Coach T:
Wie gesagt, die 1st Unit wird ~ vier Drives spielen und danach schauen wir weiter – es ist nichts in Stein gemeißelt.
Frage 10:
Justin hat uns erzählt, dass ihr im Training keine Vorgaben macht, wann er seine Beine und wann er seinen Arm benutzen soll. Wie schätzt du, seine Entscheidungen zu laufen und seine Mobilität zu nutzen?
Coach T:
Man kann seine natürlichen Veranlagungen nicht herunterspielen. Es gefällt mir, was ich bisher gesehen habe und ich denke, der Two Minute Drill (Fields scrambled 32 Yards zum TD) hat gezeigt, was er leisten kann. Wir wollen ihn nicht in seinem Spiel beschränken, sondern ihn bestärken, seine natürliche Veranlagung zu nutzen, denn wir wissen, was es seinem Spiel und damit auch unserem Spiel bringt.
Frage 11:
Ihr habt sie im Training immer wieder durchgeführt und auch letzte Woche im Spiel – Gibt es etwas, was ihr über die neuen Kickoff-Regeln gelernt habt?
Coach T:
Es ist weiterhin ein Work in Progress – es ist nichts Weltbewegendes, was ihr vielleicht erwartet. Es sind einfache Dinge wie, in welchem Winkel Blocks gesetzt und gehalten werden müssen, wie schnell wir die Gaps nutzen oder auch schließen können. Wie gesagt, keine großen Sachen, eher Nuancen, die sich einspielen müssen und diese sind von Snaps und Ausführungen abhängig.
Frage 12:
Was waren die Beweggründe, das erste Mal seit 2016 ein Joint Practice abzuhalten?
Coach T:
Buffalo ist ein gutes Team und wie gesagt helfen uns die schematischen Unterschiede zwischen 3-4 und 4-3 Defense frühzeitig dabei Erfahrungen zu sammeln. Mit meinem alten Teamkollegen Sean McDermott gab es kein Problem, trotz eines sehr kompetitiven Trainings die nötige Professionalität aufrechtzuerhalten.
Frage 13:
Es ist sicherlich noch zu früh, das zu fragen, aber seid ihr überrascht, was die Leistung von Darnell Washington als Pass Catcher angeht?
Coach T:
Ich bin nicht davon überrascht, was er im Passing Game beitragen kann. Er wird immer wieder aufgrund seiner Statur und seines Efforts lediglich als reiner Blocker dargestellt und dabei als Receiver – der einen herausragenden Catch Radius hat – deutlich unterschätzt.
Damit endete die Pressekonferenz von Mike Tomlin nach dem Joint Practice.
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