Vorschau Week 1: Steelers @ Bengals

written by Tobias Neumann
9 · 10 · 22

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Es ist soweit!!! Die NFL Season 2022/23 steht in den Startlöchern und am Sonntag werden wir direkt zum amtierenden Vizemeister nach Cincinnati reisen. Doch das Wichtigste zuerst: Der Saisonauftakt wird von uns gebührend gefeiert und wir treffen uns zusammen mit den Deutschen Bengals Fans zum Public-Viewing in der Matrix in Bochum. Neben den eigentlichen Spielen (Steelers-Bengals und Redzone) wird es einiges an Rahmenprogramm geben also lasst euch nach Möglichkeit blicken:

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– Weekly update –

Das 53 Mann Roster steht! Nach einer ungewöhnlich rasanten Offseason steht die Franchise in neuem Gewand da: Neuer Signal Caller, Neue offensive Waffen, neue Coaches, neuer Stadionname. Besonders die Verpflichtung von Mitch Trubisky und der Draft von Kenny Pickett in der ersten Runde des Drafts sorgten für viel Aufsehen. Im Laufe der Preseason konnten beide im Camp und auf dem Feld überzeugen. Nun liegt es daran, dies auf das eigentliche Spiel zu übertragen. Starten wird zunächst Trubisky. Wie lange? Wird sich zeigen!

Für Nachschub an Anspielstationen hat man nach dem Abgang von Juju und James Washington gesorgt: Zweitrundenpick George Pickens sorgte bereits früh im Camp für staunende Gesichter und Viertrundenpick Calvin Austin III (Aktuell auf IR) dürfte im Laufe der Saison zum Team stoßen. Daneben überraschten einige unter Vertrag genommene Free Agents wie Gunner Olszewski, Steven Sims oder Runningback Jalen Waren, der den bisherigen Backup, Benny Snell, auf die Hinterbank verdrängen konnte.

Einzig die Offensive Line bereitet nach wie vor Sorgen. Auch wenn versucht wurde, mit James Daniels und Mason Cole etwas Qualität in die Line zu bekommen, schwächelte diese bereits in den Preseason Games merklich. Es bleibt zu hoffen, dass sich dies mit dem Einspielen während der Saison etwas bessert.

Auf der anderen Seite des Balls hat sich vor allem eins verändert: Die Feder führt dort nun Defensive Coordinator Teryl Austin. Die Stärke liegt aber nach wie vor im Passrush. T.J., Cam, Alex Highsmith und der neu dazugekommene Larry Ogunjobi sind der Kern unserer Defense. Material gibt es Inside genug, während unsere Edge Rusher besser nicht langfristig ausfallen sollten.

Die Neuzugänge Myles Jack (Linebacker) und Levi Wallace (Cornerback) spielten solide. Gerade Wallace muss seine Pace auch beibehalten. Auf Corner wird es nämlich ebenfalls dünn, sollte einer der Starter wegbrechen.

– Gegnercheck –

Die Bengals waren das Überraschungsteam der letzten Saison. Von vielen nicht einmal als Playoffteam prognostiziert, schafften sie es dann doch bis in den Superbowl, wo sie sich schließlich den Rams aus LA geschlagen geben mussten.

Bis auf ein paar Positional Coaches wurde das Front Office auch verändert. Gerade Head Coach Zac Taylor und beide Coordinatoren sind dieselben wie zuvor. Große schematische Veränderungen wird es also vermutlich nicht geben.

Offense

Mit Joe Burrow und Ja’Marr Chase hat Cincinnati eine Verbindung, die in der Liga vermutlich ihresgleichen sucht. 81 Mal fand Burrow seinen ehemaligen College Teammate für insgesamt 1.455 Yards. 13 mal davon in der Endzone. Daneben steht außerdem Tee Higgins als weiterer 1.000 Yard Receiver (74 Catches / 1.091 Yds / 6 TD) zur Verfügung. Tyler Boyd und der für C.J. Uzomah neu unter Vertrag genommene Tight End Hayden Hurst warten direkt dahinter. Die Bengals spielen in der Offense gerne 11 Personnel (1 Runningback, 1 Tight End, 3 Wide Receiver). Bei 77% der Snaps kamen sie 2021 so auf das Spielfeld. Ligaweit spielten nur die Rams diese Konstellation öfter. Zusätzlich werden Tight End und Runningback gerne nach außen gestellt, um Mismatches zu erzeugen. Alles in allem werden sie versuchen, ihren Quarterback in Szene zu setzen.

Sollte dies einmal nicht funktionieren, steht allerdings noch Joe Mixon bereit. Der Feature Back der Bengals lief 2021 292 mal für insgesamt 1.205 Yards und 13 Touchdowns und kann uns durchaus gefährlich werden. Gerade für unsere in der letzten Saison schwächelnde Run Defense wartet also direkt die erste Feuertaufe.

Die Schwachstelle der Wildkatzen war letztes Jahr noch deren Offensive Line. 51 mal brachten die Gegner Burrow zu Boden. Liga-Höchstwert! Das Front Office aus Ohio hat reagiert und mit Cordell Volson (LG), Ted Karras(C), Alex Cappa(RG) und La’el Collins(RT) die Unit grundlegend umgestaltet. Volson kam in Runde 4 als Draft Pick, der Rest als Free Agent. Qualität haben sie nun genug. Wie sehr sich das kurze Zusammenspiel der Blocker negativ auswirkt bleibt die Frage. Auch dürfte Volson viel gegen Cam Heyward spielen. Dieses Matchup direkt in seinem ersten NFL Spiel wird in jedem Fall spannend. Trotzdem dürfte es unser Passrush schwerer haben als noch letztes Jahr.

Defense

Die Run Defense der Bengals war letzte Saison weder gut noch schlecht. Mit 4,3 Yards pro Run bewegte man sich im Mittelfeld der Liga. Nun musste man aber Larry Ogunjobi ziehen lassen, der seit der Offseason bei uns unter Vertrag steht und in der Unit entsprechend erstmal ein Loch hinterlässt. Generell kommt die Leistung gegen den Lauf auch eher aus dem Scheme als aus individueller Qualität: Als Unterstützung gegen den Lauf stellen sie nämlich gerne einen der Safeties mit in die Box. Diese Rolle übernimmt in der Regel Vonn Bell. Auch Daxton Hill, erster Draftpick der Bengals dieses Jahr, wird dort vermutlich den einen oder anderen Snap bekommen. Das macht es dem Backfield dahinter jedoch alles nicht einfacher.

Denn eben dieses Backfield ist alles andere als unangreifbar. Cincinnati spielt gerne viel Man Coverage um einen Box-Safety frei zu haben. Das setzt jedoch voraus, dass Chidobe Awuzie, Mike Hilton und Eli Apple in der Lage sind, unsere Receiver eins gegen eins zu decken. Gerade letzterer wird vermutlich gegen Diontae Johnson oder George Pickens gematched werden und damit alle Hände voll zu tun haben. Ihr diesjähriger Zweitrundenpick (Cam Taylor-Britt / CB) wurde auf die Injury Reserve gesetzt und steht nicht zur Verfügung. Jessie Bates ist wohl das Schmuckstück Cincinnatis’ Backfield, steht als Free Safety aber häufig allein auf offener Flur und wird trotz seiner Qualität kaum das ganze Feld abdecken können. Genug Raum für unsere Offense wird sich also gerade mit tiefen Routen finden lassen, wenn man Mitch dafür Zeit gibt.

Auch wenn wir im Vergleich zu Ben letztes Jahr an dieser Stelle flexibler sind, wird sich Mitch nicht aus jeder Pressure allein befreien können. Die große Frage wird also sein, wie viel Zeit uns unsere O-Line gegen den Passrush der Bengals lässt. Interessant ist hier vor allem Trey Hendrickson. Der rechte Edge Rusher der Bengals brachte es 2021 auf 16 Sacks und war bei 20,6% der Passrush Snaps in der Lage seinen Block zu schlagen. Zum Vergleich: Das ist eine Liga mit T.J. Watt (21,4%) oder den Bosa Brüdern (20,7% bzw. 20,4%). In der Protection dürfte sein Matchup gegen Dan Moore also das für uns gefährlichste sein. Moore wird zwar nach Möglichkeit Unterstützung von einem der Runningbacks bekommen. Immer ist dies jedoch nicht möglich und allein wird er vermutlich schnell wackeln.

 – Key Matchups –

  • Diontae Johnson <-> Eli Apple
  • Dan Moore <-> Trey Hendrickson
  • T.J. Watt <-> La’el Collins
  • Levi Wallace <-> Ja’marr Chase

 – Fazit –

Die Bengals kommen vor allem über ihre Offense! Und wir müssen uns schon vor dem Spiel eingestehen, dass Burrow und Chase grundsätzlich in der Lage sind, ihre Quaitäten gegen unser Backfield auszuspielen. Die Hoffnung liegt also auf T.J., Cam und Co., die ihre Qualitäten gegen eine uneingespielte Line nutzen müssen! Defensiv trifft ihr womöglich labiles Backfield auf unser breit aufgestelltes Receiving corps. Möglichkeiten, uns aus der Underdog-Rolle nach vorn zu spielen haben wir also.

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