Week 05 – Review vs. Ravens

written by Andre Vilshöver
10 · 10 · 23

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A Win is a Win is a Win!? 

2-0 in Division Games – Sieg in der Ravens Week – Division Leader – Bye Week.

Dies liest sich alles sehr gut, aber am Ende war der 10:17 Erfolg über die Baltimore Ravens ein Sieg, der sich nicht wirklich wie ein Sieg anfühlte. 45 Minuten hat die Offensive der Steelers nur sporadisch stattgefunden und eine Mischung aus Defensive der Steelers und Offensive der Ravens haben das Spiel offen gehalten.

Spiele gegen die Ravens haben immer eine besondere Bedeutung und für die Spieler heißt es, du bist kein Steeler oder Raven bis du nicht gegen das andere Team gewonnen hast. Die beiden Coaches Tomlin und Harbaugh tun in der Woche medial alles dafür, um die Rivalität anzuerkennen, aber herunterzuspielen – wir können sicher sein, in der Kabine fallen andere Worte.

So empfing man die Ravens, welche mit einem Record von 3 – 1 in das Spiel gingen, am offiziellen „Crucial Catch“ Gameday – an dem vor dem Spiel pinke Towels ausgegeben wurden – als -4,5 Punkte Underdog.

Nun aber zum Spiel:

Die Steelers gewannen den Coin Toss und entschieden sich für Ballbesitz in der zweiten Halbzeit, wodurch zuerst die Defense auf dem Platz stand.

Nachdem Alex Highsmith im ersten Drive des Spiels das erste und einzige Mal auf die Read Option der Ravens hereinfiel und Jackson für 25 Yards laufen konnte, sollten sich die Probleme der Ravens an diesem Tag schnell zeigen. Die nächsten 3 Plays waren allesamt Pässe, welche die Receiver wegen Drops oder Miscommunication nicht fangen konnten.

So kam das erste Mal die Offensive der Steelers auf das Feld und man bekam relativ schnell wieder das übliche Run-Run-Pass-Punt bzw. Pass-Run-Pass-Punt Konzept zu sehen und so gab es auch den ersten Punt, der die Ravens in eine gute Feldposition brachte. Dieser Drive Verlauf wiederholte sich die gesamte erste Halbzeit.

Die Ravens hatten zwar Probleme mit Drops, aber dennoch hatten die Receiver immer wieder Platz und so ging es nach zwei schnellen Pässen auf Agholor in die Red Zone der Steelers, wo Justice Hill den Ball in die Endzone zum 7:0 trug.

Im nächsten Drive der Ravens ging es wieder in die Red Zone der Steelers, wo sowohl Andrews als auch Bateman einen Touchdown fallen ließen und Tucker musste ran um per FG auf 10:0 zu erhöhen.

Nachdem die Steelers erneut punteten, kam es zum ersten Big Play der Defensive. Nach einem Screen Pass auf Justice Hill machte Larry Ogunjobi den Effort hinterher und schlug den Ball von hinten aus der Hand von Hill – das freie Ei wurde von Damonate Kazee aufgesammelt und die Steelers waren an der Mittellinie in Ballbesitz.

Die Offensive bzw. die Connection Pickett to Pickens – denn wesentlich mehr funktionierte bisher nicht – brachte Chris Boswell daraufhin in Position, um ein Field Goal aus 43 Yards zu nehmen und auf 10:3 zu verkürzen.

Beim letzten Ballbesitz der Ravens vor der Halbzeit war klar, man wollte hier nochmal punkten. Die Defense der Steelers kam mittlerweile immer besser ins Spiel und sollte die Ravens auch zwei Mal in dritte Versuche bringen, welche mit +10 Yards zu überbrücken waren – aber die Steelers Defense wäre nicht die Steelers Defense, wenn die Ravens dies nicht problemlos geschafft hätten.
Am Ende sollten die Ravens dann nach einem kurzen Pass und noch einer verbleibenden Auszeit an der 23 Yards Line der Steelers den Ball bei 4th & 2 haben. Alle rechneten mit einem erneuten Cheap Shot Field Goal von Justin Tucker, aber die Ravens gingen dafür, allerdings fand Lamar Jackson keinen offenen Receiver – Turnover on Downs. So gingen die Ravens ohne Punkte vom Platz in die Halbzeit und beendeten alle 5 Drives mit einem unterschiedlichen Ende (TD, FG, Punt, Fumble, T/O on Downs) – wer hatte das auf seiner Bingokarte?

Vor der zweiten Halbzeit war die Offensive der Steelers nicht wirklich anwesend. Denn in der ersten Halbzeit gab es insgesamt 10 Drives, 5 je Team. Die Ravens gingen mit einer Time of Possession von 18:50 Minuten und 244 Net Yards in die Halbzeit, wogegen die Steelers 11:36 den Ball hatten und 88 Yards schafften.

Fassen wir das dritte Quarter kurz zusammen:
Punt PIT – Punt BAL – Punt PIT – Punt BAL – ENDE Q3 – Punt PIT

Der letzte Punt der Steelers in dieser Serie endete in der Endzone der Ravens. Folgerichtig ging es für sie an der eigenen 25 Yards Line ins vierte Viertel. Direkt im ersten Play hieß es aber sofort “15 Yards zurück”, denn an der 20 Yards Line gab es eine Holding Strafe gegen die Offense.
Die Defense der Steelers las die Screens der Ravens gut und so konnten die Ravens sich nur 4 Yards nach vorne arbeiten und waren zu einem Punt mit dem Rücken an der eigenen Endzone gezwungen – immer eine brenzlige Situation. Genau diese Situation sollte das Special Teams der Steelers in Person von Special Teams Captain Miles Killebrew ausnutzen und den Punt von Jordan Stout blocken!
Der Ball flog in die Endzone und der aus dem Practice Squad beförderte Tight End Rodney Williams warf sich auf den Ball. Nach Auffassung der Referees hat der Spieler mit dem Ball die Endzone verlassen und somit erzielten die Steelers hier nur einen Safety zum zwischenzeitlichen 10:5 anstelle eines Touchdowns.

Zusätzlich erhielt man den Ball und Gunner Olszewski – der die Returns aufgrund der Evaluierung einer Gehirnerschütterung von Austin übernommen hatte – trug den Ball bis fast an die Mittellinie.
Es folgte der Drive des Kraftknubbels – Jaylen Warren erzielte in 3 aufeinanderfolgenden Plays insgesamt 49 Yards durch die Luft und am Boden, so dass die Steelers das erste Mal mit 8:48 Restzeit im vierten Viertel einen 1st & Goal in diesem Spiel hatten.
Man schaffte es aber nicht in die Endzone zu kommen und so war es erneut Chris Boswell, der aus 25 Yards auf 10:8 verkürzte.

Die nächsten Plays waren nichts für schwache Nerven!
Die Defense schaffte es, die Ravens bei 3 & Out zu halten, der Punt wurde von Gunner Olszewski an der 17 Yards Line aufgenommen und retourniert. Er lief dabei einen Cut nach Links, parallel zu zwei Ravens Spielern, die im 2:1 Double Team Connor Heyward in ihn hinein pushen, dadurch fumbled Gunner den Ball und brachte die Ravens an der 7 Yards Line der Steelers in Ballbesitz.

Nun hatten die Ravens, nachdem ihnen in der zweiten Halbzeit nicht viel gelingen wollte, auf einmal Oberwasser und ein sehr kurzes Feld. Nach zwei Runs für drei Yards stand man bei 3rd & Goal an der 7 Yards Line der Steelers – nun war klar, es kommt ein Pass auf einen der Veterans, entweder Andrews oder Odell Beckham Jr.. Andrews war bei Minkah Fitzpatrick in Man Coverage und Joey Porter Jr. stand in seiner Man Coverage Beckham gegenüber.
Lamar Jackson entschied sich, den Steelers Rookie auf die Probe zu stellen, aber Porter hielt die Innenseite von Beckham gecovert und war so in der Lage den Ball in der Endzone für seine erste NFL Interception abzufangen und die Hoffnungen der Steelers am Leben zu halten. Den Ball seiner ersten Interception gab er Coach Mike Tomlin, der ihm vor dem Spiel gesagt hatte, er solle eine Interception fangen und ihm dann den Ball übergeben.

Noch 4 Minuten auf der Uhr und 2 Punkte Rückstand für die Steelers. Punkte mussten her!
Und wenn man heute punkten wollte, dann war klar, dass es nur über George Pickens gehen konnte, schließlich war er das ganze Spiel über der Go-to-Guy von Kenny Pickett und so war es dann auch ein Pass über 21 Yards auf Pickens der die Steelers mit der Two Minute Warning an die 42 Yards Line der Ravens bringen sollte.
Die meisten Fans waren noch damit beschäftigt inbrünstig „Don’t Stop Believing“ von Journey zu singen als im zweiten Play nach der Two Minute Warning George Pickens auf seiner Route Cornerback Marlon Humphrey stehen ließ und mustergültig von Pickett in den Lauf in die Endzone bedient wurde. Mit 1:17 Minuten Rest und einem Spielstand von 10:14 waren die Steelers endlich in Führung – da die 2 Point Conversion leider nicht erfolgreich war.

Das Stadion war nun on Fire – genauso wie die Defense der Steelers!
Im zweiten Play der Ravens gab es eine sehr bekannte Szene, die wir in Woche zwei zuletzt gesehen hatten. Alex Highsmith schlug seinen Tackle und anschließend den Ball aus der Hand von Lamar Jackson, TJ Watt sammelte das Ei auf und lief in Richtung Endzone, anders als im Browns Spiel wurde Watt hier aber an der 18 Yards Line gestoppt.

Man lag sich in den Armen und war sich sicher, DAS war es jetzt aber – Victory Formation. Die Ravens verbrauchten ihre zwei verbliebenen Timeouts, allerdings flog beim 3rd Down der Steelers eine Flagge auf dem Platz und die Steelers kassierten eine Strafe für illegal Formation, weil Tackle Chukwuma Okorafor nicht gesettled war.
Dies hatte zur Folge, dass die Steelers ein Down verloren und die Uhr stehen blieb, also musste Chris Boswell wieder zum Field Goal antreten und auch beim dritten Versuch blieb er fehlerfrei und erhöhte auf den 10:17 Endstand.

Die Ravens hatten zwar noch 49 Sekunden auf der Uhr, aber keine Timeouts mehr und schadeten sich selbst mit Strafen. So stand man mit 15 Sekunden Restzeit an der eigenen 28 Yards Line bei 4th & 7, als Trent Jordan Watt seinen zweiten Sack des Spiels machte und den Deckel zumachte.

Bei der folgenden Victory Formation ging alles gut und die Steelers gewannen das Spiel mit 10:17 gegen die Ravens.


Fazit:

Die Steelers haben das Spiel nicht gewonnen, auch wenn sie als Sieger vom Platz gehen, das Spiel haben die Baltimore Ravens verloren.
Bei 4th & 2 zu gehen war zu aggressiv, auch wenn man die Presse davon überzeugen wollte, dass es nicht der Plan war. Und die Drops der Receiver, welche stellenweise weit offen waren und somit Big Plays bzw. Touchdowns haben fallen lassen, waren am Ende zu viel, um das Spiel gewinnen zu können.

Was soll Joey Porter Junior noch machen, um sich einen Starting Spot zu sichern? Ja, er bekommt von Spiel zu Spiel mehr Snaps und Spielzeit, aber was die Steelers in der Coverage auf Cornerback (Inside und im Slot) aktuell anbieten, lässt so manchen Fan an der Entscheidung der Coaches zweifeln Porter nicht als dauerhaften Starter zu bringen.

Auch wenn es viele Fans nicht hören wollen und in gewisse Videos auf Social Media gerade sehr viel rein interpretiert wird, werden die Steelers auch in diesem Jahr in der Bye Week keine Änderung auf der Position des Offensive Coordinators vollziehen. Zum einen ist es nicht die Art und Weise der Steelers und zum anderen hat man ja gesehen, dass die Offense funktionieren kann.

Hoffen wir, dass die Bye Week 2023 eine ähnliche Wirkung hat wie die Bye Week 2022. Eine Woche mehr hilft dem Team auf jeden Fall, da so die Spieler, welche am Sonntag aufgrund Verletzung inaktiv waren oder noch auf Injured Reserve stehen, eine Woche mehr Zeit haben um wieder Fit zu werden.

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